Kleines Wunderbaby aus England
Pace überlebt dank Plastiktüte: 250 Gramm-Frühchen wiegt so viel wie ein Päckchen Butter
Der kleine Pace Galbraith aus Stourport in England ist ein echter Kämpfer. Er kommt bereits in der 25. Schwangerschaftswoche auf die Welt und wiegt bei seiner Geburt gerade einmal 250 Gramm. Fünf Minuten lang versuchen die Ärzte das Baby zum Atmen zu bringen und stecken ihn anschließend in eine Neugeborenentasche mit Kordelzug, um ihn warm zu halten. Der Kleine ist noch immer im Krankenhaus, aber er kämpft sich jeden Tag ein bisschen mehr ins Leben.
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Pace kam 101 Tage zu früh auf die Welt
Es ist der 11. März als Pace das Licht der Welt erblickt. Ganze 101 Tage zu früh. „Er versuchte tatsächlich schon in der 24. Woche auf die Welt zu kommen, aber die Ärzte gaben mir Medikamente, um die Geburt zu verzögern. Als er 25 Wochen alt war, entschied er sich dann aber, dass er genug hatte“, berichtet Paces Mama Bella Galbraith gegenüber der „Metro“.
Bella, die bereits drei Kinder hat, wurde erst ins Worcestershire Royal Hospital und dann in ein 115 Kilometer entferntes Krankenhaus nach Bristol gebracht, wo die Ärzte versuchten, die Wehen hinauszuzögern. Ohne Erfolg. Nur vier Tage später kam der kleine Pace per Notkaiserschnitt auf die Welt.
Ärzte steckten Pace in eine Plastiktüte, um seine Körpertemperatur zu regulieren
Dass die Möglichkeit einer Frühgeburt besteht, war Bella zwar bewusst, denn auch ihr 12-jähriger Sohn kam damals schon zehn Wochen zu früh auf die Welt. Aber dass Pace bereits nach 25 Wochen auf die Erde wollte, war für die 33-Jährige ein echter Schock. „Als ich ins Krankenhaus gebracht wurde, war der Muttermund bereits zwei Zentimeter geöffnet, er wollte also unbedingt raus“, so Bella.
Als Pace dann per Kaiserschnitt geboren wurde, mussten die Ärzte fünf Minuten lang an ihm arbeiten, um ihn zum Atmen zu bringen. „Sie haben ihn dann in eine Neugeborenentasche gesteckt, die im Grunde eine Art Kordelzugbeutel ist. Sie wird verwendet, um ihn warm zu halten, weil Pace seine Temperatur nicht selbst regulieren konnte", sagt Bella. Und weiter: „Wenn er zu Hause geboren worden wäre, hätte es geholfen, ihn sogar in eine gewöhnliche Plastiktüte zu stecken."
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Die ersten Wochen seines Lebens hat Pace auf der Intensivstation verbracht
Pace war so winzig und zerbrechlich, dass ihn seine Eltern Bella und Paul erst gar nicht knuddeln oder ihn überhaupt halten konnten. „Das erste Mal, dass wir gekuschelt haben, war als er eine Woche alt war. Inzwischen haben wir ihn schon etwa zehn Mal gehalten. Es ist schön, aber auch stressig, da auf den Monitoren ständig seine Herzwerte überprüft werden“, erzählt Bella.
Die ersten Wochen seines Lebens hat der kleine Pace auf der Intensivstation verbracht. Hier sollen sich vor allem seine Lungen mit Hilfe eines Beatmungsgerätes entwickeln. Mama Bella ist stolz auf ihren jüngsten Sohn. „Man kann sehen, wie er sich zu einem normal aussehenden Baby entwickelt.“ Denn am Tag seiner Geburt wog Pace gerade einmal so viel wie ein Päckchen Butter. Unvorstellbar. „Er passt fast in deine Hand, mit einem kleinen Bein, das umhängt", so die 33-Jährige. Aber Pace ist ein Kämpfer und macht gute Fortschritte.

Bella und Paul hoffen, dass Pace vielleicht an seinem eigentlichen Geburtstermin nach Hause darf
Da Bella und Paul jedoch jeden Tag eine weite Strecke auf sich nehmen müssen, um ihren kleinen Jungen zu besuchen, bitten sie um Spenden. Denn der Sprit und die Miete müssen bezahlt werden. Außerdem müssen sie auch für ihre drei anderen Kinder da sein.
„Es ist eine Menge Stress und Benzin. Denn als Pace auf die Welt kam, gingen zeitgleich auch die Spritpreise durch die Decke. Jetzt den Tank aufzufüllen, ist eine unglaubliche Menge Geld und kostet uns ein Vermögen“, sagt Paul. Dennoch ist die Familie überzeugt, dass sie alles schaffen werden und hoffen, dass Pace bis zum 22. Juni, seinem eigentlichen Geburtstermin, fit genug ist und nach Hause darf. (kko)