Hoffnung auf ein Leben ohne SchmerzenDurchbruch in der Endometriose-Forschung? Das sagt die Expertin!
Es gibt Hoffnung für Millionen Frauen, die an Endometriose leiden. Australische Wissenschaftler sind einer Behandlungsmethode einen großen Schritt näher gekommen. Wie diese die Gesundheit von Frauen, die an der schmerzhaften Krankheit leiden, verbessern könnte, sehen Sie im Video.
Mediziner können die schmerzhafte Unterleibserkrankung in Zukunft gezielter behandeln
Forscher des Royal Hospital for Women in Sydney haben Gewebe von allen bekannten Endometriosetypen gezüchtet und verglichen, welche Krankheitsform auf welche Behandlung am besten reagiert. Dank dieser Methode sollen sie jetzt unter anderem auch einfacher herausfinden können, ob eine Patientin eine Fruchtbarkeitsbehandlung braucht. Denn mehr als die Hälfte der betroffenen Frauen wird durch Endometriose unfruchtbar.
Jason Abbott, Professor für Geburtshilfe und Gynäkologie am Sydney Royal Hospital for Women, vergleicht diese Entwicklung sogar mit der Entwicklung bei der Behandlung von Brustkrebs vor drei Jahrzehnten.
„Das Ziel ist, jede Frau, die an Endometriose leidet, individuell behandeln zu können"
„Die tolle Nachricht, die wir da aus Sydney erhalten haben ist, dass es dieser Forschungsgruppe gelungen ist, eine Datenbank anzulegen. Das heißt: Gewebeproben aus allen bisher bekannten Endometrioseformen zu sammeln und zu speichern und damit jetzt weitere Forschung zu betreiben“, erklärt Gynäkologin Dr. Judith Bildau im Gespräch mit RTL. Und sie erklärt weiter: „Das Ziel ist, jede Frau, die an Endometriose leidet, individuell behandeln zu können. Bislang ist es so, dass die Therapien relativ standardisiert sind, egal welche Endometrioseform vorliegt. Das heißt, bei manchen Frauen hilft es gut, bei manchen Frauen hilft es nicht so gut oder gar nicht.“
Lese-Tipp: „Das Ziel ist, jede Frau, die an Endometriose leidet, individuell behandlen zu können.
Doch genau das soll sich dank den neusten Forschungen jetzt ändern, auch wenn die Behandlung selbst noch nicht direkt umgesetzt werden kann. „Es wird noch etwas dauern, weil die Forschung geht ja weiter, aber endlich rückt die Endometriose in einen Forschungsmittelpunkt und das ist für uns eine sehr gute Nachricht“, so Bildau.
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Oft wird Endometriose gar nicht diagnostiziert
Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die nicht primär heilbar ist. „Hierbei handelt es sich um gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe, was sich außerhalb der Gebärmutter befindet und mit dem Zyklus, also je nach Hormom-Level, anschwillt und abschwellt“, erklärt die Gynäkologin.
Zudem sei es die häufigste chronische Erkrankung der Frau im fertilen Alter. „Acht bis 15 Prozent aller Frauen in der fruchtbaren Phase ihres Lebens leiden an Endometriose“, so die Expertin. Die Dunkelziffer sei jedoch weitaus höher, da viele Frauen laut Bildau gar nicht erst diagnostiziert würden. Zudem ist das Symptomspektrum sehr breit, weswegen eine Diagnose oft sehr lange dauert, teilweise sogar bis zu zehn Jahren. (kko)
Lese-Tipp: Wie Endometriose aussehen würde, wenn sie sichtbar wäre