RTL-Politikchef Nikolaus Blome"Putin klingt wie ein Selbstmordattentäter"

Putin marschiert in der Ukraine ein. Die Lage ist unübersichtlich und wir alle schauen fassungslos, ratlos und mit Sorge auf diesen Konflikt. Was treibt diesen Mann in Russland an? Was kann ihn stoppen? RTL-Politik-Chef Nikolaus Blome ordnet die Lage ein.
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Putin will das große Rad der Geschichte zurückdrehen

Putin will, wie es derzeit scheint, das große Rad der Geschichte zurückdrehen. Für ihn ist es ein großes Trauma, das große Unglück, dass die Sowjetunion Anfang der 90er Jahre inklusive der Warschauer-Pakt-Staaten zerfallen ist. Das will Putin rückgängig machen. Putin glaubt, die Wiege Russlands liegt in der Ukraine. Darum will er mindestens diesen, wie er findet, historischen Irrtum, dass die Ukraine Anfang der 90er Jahre unabhängig wurde, als Staat wiederhergestellt wurde, rückgängig machen und sich diesen Staat in irgendeiner Form wieder einverleiben.

Und dabei scheint Wladimir Putin unberechenbar. „Man muss sagen, da sind auch hier in Berlin alle ziemlich ratlos, das klingt wie ein Selbstmordattentäter, das klingt wie jemand, der einen Sprengkörper um den Bauch hat und sagt: Ich spreng mich und euch alle mit in die Luft, wenn hier irgendetwas passiert, was mir nicht gefällt“, so die Einschätzung von Nikolaus Blome.

Droht so etwas wie ein Dritter Weltkrieg?

Kein Wunder also, dass im Moment viele Menschen in Europa Angst vor einem Krieg haben. Droht womöglich so etwas wie ein Dritter Weltkrieg? „Wenn Wladimir Putin sich wirklich die ganze Ukraine militärisch holt und danach sieht es im Moment wirklich aus, dann steht er an der Grenze zu Polen und Polen ist ein NATO-Staat“, so Nikolaus Blome. Die NATO ist gerade schon zu diversen Krisensitzungen zusammengekommen. Es wird auch noch ein Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der NATO in absehbarer Zeit geben. Kanzler Olaf Scholz hat gerade auch mit Blick auf die baltischen Staaten, die NATO-Mitglieder sind, versprochen: „Wir stehen euch bei“.

Sollte also ein NATO-Mitgliedsland, zum Beispiel Polen oder das Baltikum, angegriffen werden, dann tritt der sogenannte Bündnisfall ein – und dann muss die Bundeswehr ausrücken. Dann wäre auch die USA mit ihrem atomaren Schutzschild gefragt. „Und dann wird es vollends unkalkulierbar, wohin das führen soll.“ Diese Drohkulisse baut Wladimir Putin derzeit zumindest auf. „Und das hat es in der Tat ganz, ganz lange nicht gegeben…“ (nik/eku)

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