Als Schüsse fielen, floh die gesamte Redaktion
Geiselnehmer wollte in den Sender - Radiochef: "Wir haben riesiges Glück gehabt"
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Von Ulrich Vonstein
Noch ist nichts über die Motivlage des inzwischen toten Geiselnehmers von Dresden bekannt, aber offenbar hatte er den Sender Radio Dresden im Visier. Am Vormittag hätten Mitarbeiter plötzlich Geräusche gehört und festgestellt, dass jemand an einem Nebeneingang ins Gebäude eindringen wollte, sagt Geschäftsführer Tino Utassy im Interview mit ntv.
"Mitarbeiter dachten, es seien Handwerker im Haus" - dabei waren es Schüsse an der Tür
„Die Mitarbeiter dachten erst, es seien Handwerker im Haus.“ Utassy lobt die Geistesgegenwart seiner Angestellten. „Als es noch lauter wurde und offenbar auch Schüsse fielen, sind sie schnell zu einer anderen Tür.“ Dort hätten sie sich in Sicherheit gebracht. „Zum Glück sind am Wochenende nicht so viele Leute anwesend“, so der Chef erleichtert.
Eine Verbindung zwischen dem Täter und dem Sender gebe es „aus unserer Sicht nicht“. Aber: „Wenn sie sich erinnern, wurde bei „Charly Hebdo“ damals in Paris auch gerätselt, warum irgendwelche Leute in Medienbüros eindringen.“
Nach dem Mordanschlag auf die Mitarbeiter der französischen Satirezeitschrift im Jahr 2015 hätte seine Sendergruppe beschlossen, zusätzliche Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen. „Ich bin überzeugt davon, dass das heute unser großes Glück war. Darüber bin ich sehr, sehr glücklich.“ Er gehe nicht davon aus, dass der Täter keinen Bezug zu dem Sender gehabt habe. Seine Vermutung: Der Mann habe sich „irgendwie Gehör verschaffen wollen.“
Video: Polizei überwältigt Geiselnehmer - Geiseln unverletzt
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