Rekord-Zahl bei Mogelpackungen
Gleicher Preis, immer weniger Inhalt: Diese Hersteller tricksen gewaltig

Die Masche, nicht am Preis zu drehen, aber dafür weniger Inhalt in die Packungen zu füllen, ist nicht neu. Doch Stiftung Warentest und die Verbraucherzentrale Hamburg (VZH) schlagen jetzt Alarm: In der ersten Hälfte des Jahres gingen so viele Beschwerden ein wie nie zuvor. Wir zeigen, welche Hersteller inzwischen ordentlich beim Inhalt tricksen!
Shrinkflation: Der Inhalt schrumpft, der Preis bleibt
„Shrinkflation“ (von englisch „to shrink“ – „schrumpfen“) heißt das Vorgehen, bei dem höhere Kosten durch die Inflation mit versteckten Preiserhöhungen an Kundinnen und Kunden weitergegeben werden. Beim Einkaufen fallen die höheren Kosten den wenigsten auf, denn der Preis bleibt ja (fast) gleich. Nur in der Packung steckt weniger vom Produkt – sei es Waschmittel, Schokolade, Käse oder Tierfutter.
Von Januar bis Juni sind 65 neue bestätigte Shrinkflation-Fälle dazugekommen. Früher waren es vor allem Markenhersteller, die so tricksen, inzwischen ziehen Discounter- und Bio-Anbieter nach. Verboten ist diese Masche nicht, Stiftung Warentest aber natürlich ein Dorn im Auge. Denn die Preiserhöhungen liegen zum Teil deutlich über der aktuellen Inflationsrate von 11 Prozent (Juli 2023).
Lese-Tipp: Preiserhöhungen, Heizungsgesetz, Kfz-Zulassung und mehr: Das ändert sich im September 2023
Im Video: Was Sie im Supermarkt machen dürfen - und was strafbar ist!
Preishammer: Die krassesten Mogelpackungen bei Stiftung Warentest
In Prozenten gerechnet ist der Preisaufschlag teilweise gravierend. Unter den Beispielen von VZ Hamburg und Stiftung Warentest sind diese Fälle am dreistesten:
Sonderfall 7 Days Bake Rolls Onion: Nach Namenswechsel zu Tuc Bake Rolls Zwiebel früher 1,39 Euro für 250 Gramm, jetzt 1,89 für 150 Gramm – 127 Prozent teurer
Oreo Stieleis: früher vier Stück à 110 Milliliter für 3,99 Euro, jetzt drei Stück à 90 Milliliter – 63 Prozent teurer
Milka Stieleis: früher vier Stück à 100 Milliliter für 3,99 Euro, jetzt drei Stück à 90 Milliliter – 48 Prozent teurer
(rka)
Noch mehr Beispiele finden Sie online bei Stiftung Warentest und der Verbraucherzentrale Hamburg.