Match mit kasachischem Präsidenten
Diplomatie-Ping-Pong: Türkischer Präsident Erdogan spielt erst Tischtennis - und trifft dann Putin

Marmorboden statt Turnhalle: Nicht nur der Ort für ein Tischtennismatch zwischen dem türkischen Präsidenten Erdogan und Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew ist ungewöhnlich. Beim Spiel im Präsidentenpalast am Randes eines Sicherheitsgipfels in der kasachischen Hauptstadt Astana sorgt besonders Erdogans spezielle Schlägertechnik für Verwirrung.
Anschließend ging es für den türkischen Präsidenten direkt weiter zum Treffen mit Kreml-Machthaber Putin.
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Außergewöhnliche Schlägerhaltung von Erdogan

Mitten in einem goldfarbenen Prunkraum wirkt die blaue Tischtennisplatte etwas fehl am Platz. Für Erdogan und Tokajew scheint es aber genau der richtige Platz zu sein. Lässig mit Hemd und Krawatte liefen die beiden Staatschefs beim Tischtennismatch wohl zu sportlichen Höchstleistungen auf.
Wie frühere Fotos des türkischen Präsidenten zeigen, war das auch nicht sein erstes Tischtennisspiel. Damals wie heute: Schon bei früheren Spielen war auffällig, wie Erdogan seinen Schläger hält: Statt des Griffes hält Erdogan den Schläger am Blatt – also am oberen Teil des Schlägers fest.
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Treffen zwischen Putin und Erdogan am Mittag erwartet

Ob ihm diese spezielle Technik den Sieg im politischen Ping-Pong-Match beschert hat ist leider nicht bekannt. Mit dem Spiel haben sich die beiden Staatschefs wohl für das Gipfeltreffen der Konferenz für Zusammenarbeit und vertrauensbildende Maßnahmen in Asien (CICA) am Donnerstag aufgewärmt.
Nächster Matchgegner für Erdogan: Kreml-Chef Wladimir Putin, den Erdogan auch zu Gesprächen am Rande des Gipfels getroffen hat.
Diesmal aber nicht zum Tischtennis: Das Nato-Land Türkei pflegt gute Beziehungen zu Moskau, aber auch zur Ukraine. . (khe/dpa)
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Putin wirbt bei Erdogan für Gas-Verteilzentrum in Türkei
Bei dem Gespräch zwischen den beiden Staatschefs ging es unter anderem um den möglichen Bau eines Knotenpunktes zur Verteilung von Gas-Lieferungen.
Der Weg über die Türkei sei der zuverlässigste, um russisches Gas nach Europa zu liefern, sagte Putin am Donnerstag in dem im Fernsehen übertragenen Gespräch mit Erdogan am Rande der Sicherheitskonferenz in Astana. Gemeinsam könne man die Drehscheibe für Gaslieferungen in der Türkei aufbauen. Dort könne auch der Gaspreis festgelegt werden, sagte Putin. Dies sei sehr wichtig. "Heute sind die Preise himmelhoch, wir könnten sie leicht auf ein normales Marktniveau herunter regulieren", warb Putin für seinen Vorstoß. Von Erdogan lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Am Mittwoch hatte Putin seine Vorstellungen erstmals öffentlich dargelegt. Demnach könnten eigentlich für die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 vorgesehene Erdgas-Mengen über die Schwarzmeer-Region in die Türkei geleitet werden. In der Türkei könnte dann der größte Verteiler für Gas, das für Europa vorgesehen sei, eingerichtet werden.
(khe/dpa)
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Anmerkung der Redaktion: Ergebnisse unserer Opinary-Umfrage sind nicht repräsentativ.
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