Gefahr durch Eisregen

Deutschland wird zum Glatteisland: Chaos und Unfälle auf unseren Straßen

Auf der spiegelglatten Fahrbahn rutschte das Auto einfach weg!
Am Montagabend (4. Dezember) war ein Familienvater mit seiner Frau und seinen zwei Kindern im Auto auf der A60 unterwegs. Auf einem abschüssigen Streckenabschnitt zwischen Mainz und Heidesheim geriet das Auto der Familie plötzlich ins Schleudern, flog über die Leitplanke und überschlug sich. Und es ist nicht das einzige Mal, dass es kracht, denn an vielen Orten in Deutschland ist es glatt. Auch am Morgen ist noch größte Vorsicht auf den Straßen geboten.
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Glatteiscrash in Oldenburg: Mann zieht eingeklemmte Ehefrau aus Unfall-Wrack

Die Familie konnte sich nach dem Unfall aus dem Auto befreien. Über Verletzungen ist nichts bekannt. Doch hinter dem Unfallauto krachte es weiter: Mehrere Autos bremsten und schleuderten ineinander. Die Autobahn Richtung Bingen war für rund zwei Stunden voll gesperrt.

Lese-Tipp: Sicher unterwegs! Was Autofahrer bei Glätte und Schnee beachten sollten

In Eschebronn (Baden-Württemberg) rutschte ein Autofahrer von der Straße und landete kopfüber im Graben. Er konnte sich glücklicherweise unverletzt aus dem Auto befreien. Weniger glimpflich ging ein Unfall in Oldenburg (Niedersachsen) aus: Der Fahrer eines Transporters schlitterte auf der rutschigen Fahrbahn unter einen Lkw und krachte dann in die Leitplanke. Seine Frau auf dem Beifahrersitz wurde eingeklemmt und schwer verletzt.

„Ihr Partner hat sie aus dem Fahrzeug rausgeholt. Es ist kaum zu erklären, wie er das geschafft hat, denn das Armaturenbrett ist bis an den Beifahrersitz herangedrückt“, sagte Siegfried Hacker von der Feuerwehr Oldenburg.

05.12.2023, Niedersachsen, Hannover: Ein Streufahrzeug fährt am frühen Morgen eine Straße im Zentrum entlang. Trotz erneutem Schneefall und frostigen Temperaturen ist es auf den Straßen in Niedersachsen in der Nacht zum Dienstag und am frühen Morgen ruhig geblieben. Foto: Moritz Frankenberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Es ist glatt auf Deutschlands Straßen.
mof, dpa, Moritz Frankenberg

Flughafen München streicht Hunderte Flüge wegen Eisregen

Und auch in Wallenhorst (Landkreis Osnabrück) kracht es. Ein 19-Jähriger musste auf verschneiter Straße einem Wildtier ausweichen und verlor die Kontrolle über sein Auto. Er geriet auf dem matschigen Untergrund ins Schleudern und überschlug sich. Er musste schwer verletzt aus dem Unfallwrack gerettet werden.

Lese-Tipp: Eiswinter und Glättegefahr: Strenger Frost, Schnee, Glatteis - Winter erreicht Höhepunkt

Entspannung ist leider nicht in Sicht. Vom Westen her breiten sich Blitzeis und Eisregen über Nacht bis in die Mitte und den Süden aus. Auch Reisende in Bayern müssen sich weiter auf Behinderungen einstellen. Am Flughafen München ging am Morgen gar nichts. Wegen Eisregens gab es zwischen 6.00 Uhr und 12.00 Uhr keine Starts und Landungen. Inzwischen läuft der Betrieb wieder an – Fluggäste müssen aber wohl weiter mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. Die Lufthansa stellt sich noch weit über Dienstag hinaus auf Einschränkungen im Flugverkehr in München ein.

Und auch von der Deutschen Bahn (DB) hieß es, die Auswirkungen auf den Bahnverkehr würden auch die nächsten Tage weiter spürbar sein. Reisende wurden aufgerufen, nicht notwendige Fahrten auf die Zeit ab dem 6. Dezember zu verschieben.

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Wo die Glättegefahr heute und morgen am höchsten ist

Am Dienstag schiebt sich Tief Sani über Deutschland und bringt bis in den Osten Milderung. In einem breiten Streifen vom östlichen Baden-Württemberg, Bayern über Sachsen, Thüringen, Niedersachsen bis nach Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern kann es auf noch gefrorenen Böden zu Glatteisregen mit hoher Glättegefahr kommen. Vor allem im Osten und Nordosten ist die Gefahr von Eisregen besonders hoch. Auch kleine Bäume und Äste können unter der Eislast brechen!

Am Mittwoch ist die Glättegefahr erneut vor allem im Nordosten an höchsten aber auch in der Westhälfte, Thüringen und Bayern kann es noch einmal sehr rutschig werden. Am Donnerstag verbreitet meist nur noch leichte Niederschläge, die allmählich nach Nordosten abziehen, aber weiterhin zum Teil etwas Schnee und Schneeregen und damit Rutschgefahr! (jgr, ukr, mit dpa)