Jetzt drohen ihm zwei Jahre Haft!

Deutscher (52) soll Römer-Schiffswrack vor Mallorca geplündert haben

RUSSIA, VLADIVOSTOK - JUNE 24, 2023: A diver in Peter the Great Bay in the Sea of Japan. Yuri Smityuk/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY 60067051
Ein deutscher Taucher soll vor der Ostküste Mallorcas antike Schätze aus einem Wrack der Römer geplündert haben. (Symbolbild)
IMAGO / ITAR-TASS

Ganz schön dreist!
Vor der Ostküste Mallorcas soll ein Deutscher bei einem Tauchgang mehrere antike Gegenstände aus einem historischen Schiffswrack entwendet haben. Das könnte den 52-Jährigen nun teuer zu stehen kommen – denn die Staatsanwaltschaft fordert zwei Jahre Knast!

Angeklagter bestreitet die Vorwürfe

Der Mann, der auf der Insel wohnt, soll im Januar 2019 vor der Küste von Porto Cristo drei Gegenstände aus Blei und ein Objekt aus Keramik aus dem Wrack geplündert haben. Das bestätigte ein Justiz-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Am Donnerstag startete der Prozess gegen den 52-Jährigen – und der gab zu, die Gegenstände an sich genommen zu haben.

Allerdings: Er habe die Objekte nicht aus dem Schiff entwendet, sondern bei einem Tauchgang gefunden und mitgehen lassen. Das berichteten die lokalen Zeitungen „Diario de Mallorca“ und „Última Hora“. Auch soll er bestritten haben, dass er überhaupt bis zum Wrack getaucht sei. Das sieht die Staatsanwaltschaft anders. Denn laut Anklage soll er unter anderem Schutz-Sandsäcke und -Planen vom Wrack entfernt haben. Er wird deshalb vom balearischen Kulturministerium und vom Inselrat sogar auch wegen Beschädigung des historischen Erbes angeklagt!

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Entwendete Gegenstände fast 12.000 Euro wert

Eine Patrouille der Polizei hatte den Deutschen auf frischer Tat ertappt: Er war mit einem Metalldetektor ausgerüstet aus dem Wasser gestiegen. Dabei hatte er vier Objekte bei sich, die sichergestellt wurden. Seine Erklärung: Er habe die Gegenstände am Strand gefunden. „Für mich war es ein Hobby, das Meer zu säubern und etwas Gutes zu tun“, zitiert die Mallorca-Zeitung den Mann. Er habe „kein Schiff gesehen“ und auch nicht gewusst, dass es sich um antike Objekte handelt.

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Für die hinzugezogenen Sachverständigen stammen die Gegenstände allerdings „zweifellos“ aus dem Wrack. Nach Schätzung des Inselrats hätten sie zusammen einen Wert von 11.900 Euro! Das berichtet das „Mallorca Magazin“. Doch es kommt noch schlimmer für den 52-Jährigen. Beamte sagten außerdem aus, dass er „das Wrack zerlegt und geplündert“ – und am Tatort auch noch seine Bauchtasche vergessen habe. Dumm gelaufen. (jak/dpa)