Neue Satellitenaufnahmen wecken Zweifel
Deutlich mehr Corona-Tote als China zugibt?

Völlige Lockerungen nach Null-Covid-Strategie: Seit die chinesische Regierung ihre strenge Corona-Politik Anfang Dezember über den Haufen geworfen hat, steigt im Land die Zahl der Corona-Infektionen drastisch. Trotzdem vermeldet China weiter nur wenige Todesfälle. Neue Satellitenaufnahmen stellen das nun in Frage. Denn: Vor den Beerdigungsinstituten herrscht Hochbetrieb.
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Hohes Verkehrsaufkommen vor Chinas Krematorien
Die Satellitenbilder zeigen, dass in ganz China vermehrt Fahrzeuge vor Bestattungsunternehmen abgestellt werden – auffällig vor allem die Krematorien in Peking, Chengdu und Nanjing. Das Tongzhou-Beerdigungsinstitut in Peking hat sogar einen erweiterten Parkplatz gebaut. China will von den Spekulationen jedoch nichts wissen.
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Seit Beginn der Pandemie wurden von der chinesischen Regierung nur etwas mehr als 5.000 Todesfälle gemeldet – ein Bruchteil dessen, was deutlich weniger bevölkerungsreiche Länder nach ihrer Wiedereröffnung gemeldet haben. Gesundheitsexperten hatten für China eigentlich mindestens eine Million Corona-Todesfälle vorausgesagt.
Entgegen offizieller Angaben: Krankenhäuser und Bestattungsunternehmen überfordert
Nach der Kehrtwende verbreitet sich das Virus unkontrolliert unter den 1,4 Milliarden Menschen in China – bereits im Voraus haben einige ausländische Regierungen ihre Besorgnis über das Ausmaß und die Auswirkungen des Ausbruchs geäußert.Und jetzt sind Krankenhäuser und Beerdigungsinstitute überfordert. „Ich arbeite seit sechs Jahren hier und es war noch nie so voll“, zitierte etwa die „Washington Post“ einen Mitarbeiter eines Bestattungshauses in Chongqing.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus besorgt
Die Satellitenaufnahmen wecken Zweifel an den offiziellen Angaben der chinesischen Regierung. Auch WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich Anfang den Monats „besorgt über das Lebensrisiko in China“ – vor allem wegen der explosionsartigen Ausbreitung und der fehlenden Ausbruchsdaten. Es sei wichtig, die Zahl der Todesfälle transparent zu veröffentlichen – und das ist in China offenbar nicht der Fall. (xas/Reuters)