Druck auf Kimmich steigt
Klare Kante von Kahn: Überzeugung des FC Bayern, dass Spieler"geimpft sein müssen"

Der Druck steigt: Sportvorstand Oliver Kahn hat erneut die Haltung des FC Bayern in der Impf-Debatte um Joshua Kimmich unterstrichen und die Spieler der Münchner zum Impfen aufgerufen. "Es ist unsere absolute Überzeugung, dass unsere Spieler geimpft sein müssen", sagte der 52-Jährige am Mittwochabend in der ARD.
Das sind die Reaktionen auf seine Aussage
Auch Lahm mischt sich in Debatte ein
"Ich denke schon, dass die Spieler sich jetzt sehr, sehr viele Gedanken machen“, urteilte Kahn. „Die Konsequenzen sind ja nicht unerheblich. Einmal die Konsequenzen für den Spieler selbst, der nicht geimpft ist, wenn er sich infiziert. Aber auch die Konsequenzen für den Verein, die er unter Umständen tragen muss."
Kahn betonte zugleich, dass man Respekt vor Kimmich haben müsse, dass dieser eine andere Meinung habe. Der frühere Nationaltorwart verwies darauf, dass es keine Impfpflicht in Deutschland gebe. Kimmich hatte am vergangenen Wochenende nach dem 4:0 des FC Bayern München gegen die TSG 1899 Hoffenheim eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Das hatte bei teilweisem Verständnis heftige Kritik zur Folge. Er habe "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht", hatte Kimmich erklärt.
Auch für DFB-Ehrenspielführer Philipp Lahm ist es unverständlich, dass Kimmich bisher auf eine Impfung verzichtet habe. "Ich lese relativ viel, und da informiere ich mich eben. Und ich habe nicht so viele gelesen, die gesagt haben: Impfen ist schlecht", sagte Lahm bei der Diskussionsreihe der Süddeutschen Zeitung "München redet". Als Fußball-Profi habe man eine "Vorbildfunktion" und sei "Multiplikator". Auf die Frage, ob er als Kapitän des FC Bayern oder des DFB-Teams auf einen ungeimpften Mitspieler zugegangen wäre, antwortete Lahm (37): "Ja. Ich glaube, das wäre auch meine Aufgabe gewesen, mit ihm zu reden, ihn davon zu überzeugen." (tno/dpa)