Kurioses Gesetz in Dänemark macht's möglich
Ehepaar rast durch Kleinstadt: Polizei will Auto versteigern!

Damit haben sie nicht gerechnet!
Ein Ehepaar aus Deutschland fährt Anfang September durch die dänische Kleinstadt Tønder mit 107 statt der erlaubten 50 Kilometer pro Stunde. Ihr Auto müssen die Schleswig-Holsteiner abgeben – nun will es die Polizei sogar versteigern! Ein skurriles Gesetz macht es möglich.
Raser-Autos können versteigert werden, Erlös geht in Staatskasse
Seit März 2021 existiert das „Vanvidskørsel“-Gesetz in dem skandinavischen Land. Es sorgt dafür, dass die Polizei täglich durchschnittlich etwa drei Autos beschlagnahmt, die besonders schwer gegen dänische Verkehrsregeln verstoßen. Bis exakt zwei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes gehen den Ordnunghütern so insgesamt 1.902 Sünder ins Netz. Wörtlich übesetzt heißt es etwa „Wahnsinnsfahrgesetz“. Es berechtigt die Ordnungshüter Wagen von Verkehrs-Rowdies einzukassieren.
Doch nicht nur das: Die Behörden dürfen die PKW’s auch versteigern! Der Erlös wandert in die dänische Staatskasse.
Damit sagt Dänemark seinen Rasern den Kampf an! Davon ist jetzt auch das deutsche Ehepaar betroffen.
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„Wir sind sehr froh, dass das Fahrzeug beschlagnahmt wurde. Das Fahren mit diesen Geschwindigkeiten ist inakzeptabel“, zitiert die Polizei Süd und Südjütland ihren Leiter der Verkehrspolizei, Eli Jepsen Gejsing, in einer Pressemitteilung.
Gesetz greift bei Geschwindigkeitsübertretung von 100 Prozent
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Das Ehepaar war in eine automatische Verkehrskontrolle getappt und wurde so beim Rasen erwischt.
Das Gesetz greift etwa bei starker Trunkenheit am Steuer ab zwei Promille, rücksichtslosem Fahren oder Rasen ab einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde. Auch ab einer Geschwindigkeitsübertretung von 100 Prozent greift das „Vanvidskørsel“-Gesetz: Dumm gelaufen für das deutsche Ehepaar.
Ob die Behörden das Fahrzeug tatsächlich versteigern, liegt nun in der Hand eines dänischen Gerichts. (jak)