Kinder unter 5 Jahren bislang ohne Impfschutz
Corona-Piks für alle: Wann kommt der Impfstoff für die Kleinsten?

Zugelassen ist die Coronaimpfung für Kinder unter fünf Jahren noch nicht, laut Experten könnte es aber schon Anfang 2022 soweit sein. Einige Eltern wollen so lange nicht warten und entscheiden sich für Off-Label-Impfungen. Aber ist es das Risiko wirklich wert, wenn der U5-Impfstoff vielleicht bald kommt?
Kein Impfangebot für kleine Kinder
Während immer mehr Erwachsene im Land bereits ihre 3. Impfung bekommen, sind Kinder unter fünf Jahren weiter ohne Corona-Impfangebot. Sie können nur durch Hygieneregeln und möglichst viele geimpfte Erwachsene und Kinder ab fünf geschützt werden. Dabei steigt gerade bei den Kleinsten die Inzidenz rasant. Was wir bisher über Krankheitsverläufe in dieser Altersgruppe wissen: Eine Corona-Erkrankung bei Kindern unter fünf Jahren verläuft laut Bundesgesundheitsministerium meist ohne Symptome. Treten Symptome auf, haben Kinder – ebenso wie erkrankte Erwachsene – häufig Fieber und Husten. Bei einer Infektion mit der Omikron-Variante konnte bei Kindern in England zudem ein Hautausschlag festgestellt werden.
Corona und kleine Kinder: Milde Verläufe, aber kaum Studien

Dass aber auch eine eigentlich harmlose oder gar symptomfreie Infektion mit dem Coronavirus schwerwiegende Folgen haben kann, zeigt die Geschichte der kleinen Louiza: Das Mädchen war am sogenannten PIMS-Syndrom erkrankt, einer schweren Entzündungsreaktion. „Meist erkranken ältere Kinder daran, der Großteil der Betroffenen muss intensivmedizinisch versorgt werden“, so das Bundesgesundheitsministerium. Das Syndrom sei allerdings sehr selten und gut behandelbar. Andere Spätfolgen wie Long Covid sind bei kleinen Kindern allerdings noch zu wenig erforscht – ebenso wenig wie der Impfstoff für die Kleinsten.
Klinische Studien für U5-Impfstoff laufen
Wann mit einem Impfstoff für Kinder unter fünf Jahren zu rechnen ist, ist momentan noch nicht ganz sicher. Allerdings haben Biontech/ Pfizer bereits Ende Oktober bekannt gegeben, dass die US-Regierung 50 Millionen Kinderimpfdosen des Covid-19-Impfstoffs "zur weiteren Vorbereitung auf Kinderimpfungen, einschließlich Impfungen für Kinder unter fünf Jahren" bestellt hat, heißt es auf der Homepage von Biontech. Für den U5-Impfstoff fehle allerdings noch die Zulassung. Biontech/Pfizer rechnen damit, „diese Kinderimpfdosen bis zum 30. April 2022 liefern zu können“. Aktuell laufen klinische Studien für die Altersgruppe zwei bis fünf Jahre und sechs Monate bis zwei Jahre. Erste Ergebnisse werden noch in diesem Jahr oder Anfang des ersten Quartals 2022 erwartet.
Lese-Tipp: Wie kann ich meinem Kind die Angst vor dem Piks nehmen?
Off-Label-Impfungen sind mit Risiken verbunden
Zugelassen ist die Coronaimpfung für Kinder unter fünf Jahren also noch nicht. Dennoch gibt es Eltern, die ihre Kinder unbedingt mit einer Impfung schützen wollen. Sie wenden sich an Ärzte, die Off-Label-Impfungen (also Impfungen ohne offizielle Empfehlung der Stiko) durchführen. Dabei gibt es allerdings ein Risiko: Bei einer öffentlich empfohlenen Schutzimpfung besteht ein Anspruch auf staatliche Entschädigung, wenn es zu einem Impfschaden kommt. Für eine Off-Label-Impfung gilt das nicht. Hier übernehmen weder der Hersteller noch die öffentliche Hand irgendeine Art von Haftung. Für Ärzte stellt eine Off-Label-Impfung also ein erhebliches Risiko dar. (fge)
VIDEO-PLAYLIST: Alles, was Sie über Corona wissen müssen
Spannende Dokus zu Corona gibt es auf RTL+
Das große Geschäft mit der Pandemie: Ausgerechnet in einer Zeit, in der jeder um seine Gesundheit bangt, finden Betrüger immer wieder neue Wege, illegal Geld zu machen. Ob gefälschte Impfpässe, negative Tests oder Betrügereien in den Testzentren – die Abzocke lauert überall. Sogar hochrangige Politiker stehen in Verdacht, sich während der Corona-Zeit die eigenen Taschen vollgemacht zu haben. Unsere Reporter haben europaweit recherchiert – die ganze Doku auf RTL+.