Weiterhin gegen Coronavirus geschützt Die Feiertage stehen vor der Tür! Sollte ich mich vor Weihnachten nochmal boostern lassen?

Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Biontech (Themenfoto vom 08.02.2022). Themenfoto Impfen (mit dem Impfstoff AstraZeneca) vom 19.05.2021. Wie bei jeder Impfung kann es auch bei der Corona-Schutzimpfung zu Nebenwirkungen kommen. Betroffene des "Post-Vac-Syndroms" leiden unter aehnlichen Symptomen wie sie bei Long Covid auftreten - und unter Stigmatisierung. Die Impfnebenwirkungen, die nach der Covid-19-Schutzimpfung mit einem zugelassenen Impfstoff auftreten koennen unter anderem chronische Erschoepfung, Muedigkeit, Hirnvenenthrombosen, Laehmungserscheinungen und Herzbeutelentzuendungen sein. (Siehe epd-Bericht vom 15.11.2022)
Für wen macht eine Auffrischungsimpfung vor Weihnachten Sinn?
chs, epd, Thomas Lohnes

Die Weihnachtsfeier, das große Familienessen: Dieses Jahr werden die Feiertage wohl wieder geselliger. Sollte man trotzdem auf Nummer Sicher gehen und sich nochmal impfen lassen? Für wen eine weitere Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus Sinn macht.
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Feiertage in diesem Jahr geselliger und mit weniger Corona-Auflagen

Haben Sie im vergangenen Jahr auch zu denjenigen gehört, die sich vor den Feiertagen noch um eine Auffrischungsimpfung bemüht haben? Jetzt steht die Adventszeit wieder vor der Tür – und damit auch die vielen Weihnachtsfeiern und die geselligen Weihnachtsmärkte. Heißt also: viele Kontakte, viele Chancen zur Verbreitung für das Coronavirus. Manch einer fragt sich da, ob er mit einer weiteren Impfung dem Virus den Kampf ansagen sollte.

Zuerst einmal gilt: Die Immunkompetenz in der Bevölkerung ist in diesem Jahr deutlich höher, wie auch Christoph Spinner, Oberarzt und Infektiologe am Universitätsklinikum rechts der Isar der Technischen Universität München erklärt. Heißt: Mittlerweile hat nahezu jeder Antikörper gegen Corona gebildet, sei es durch Infektionen oder Impfungen. In der Immunebridge-Studie, die vom Bundesforschungsministerium gefördert wird, ist die Rede von 95 Prozent der Bevölkerung.

Aber natürlich wissen wir mittlerweile, dass die Immunität mit der Zeit nachlässt, auch wenn man bereits eine Infektion durchgemacht hat oder geimpft wurde. Bei einigen Menschen langsamer, bei anderen schneller.

Wem genau wird eine vierte Impfung empfohlen?

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An Weihnachten wird es endlich wieder geselliger! Trotzdem macht eine Auffrischungsimpfung Sinn.
www.imago-images.de, IMAGO/Addictive Stock, IMAGO/Elena Gonzalez

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt derzeit allen Personen ab 60 Jahren eine vierte Impfung, sprich zweite Auffrischungsimpfung, gegen Corona. Außerdem Erwachsenen und Kindern ab fünf Jahren, die von einer Immunschwäche betroffen sind und damit ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben.

Zudem gilt die Empfehlung für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen und für alle, die in medizinischen oder pflegerischen Einrichtungen tätig sind – insbesondere mit direktem Patientenkontakt. Zwischen der Auffrischungsimpfung und der letzten Impfung oder Infektion sollten laut Stiko-Empfehlung mindestens sechs Monate liegen.

Infektiologen werben dafür, dass alle, die unter diese Stiko-Empfehlung fallen, diese auch wahrnehmen. Ältere etwa profitieren laut Christoph Spinner gleich doppelt von einer vierten Impfung: Das Immunsystem von Älteren lernt einfach schlechter Antikörper für Atemwegserreger zu bilden. Und ihr Immunsystem verlernt schneller, sich gegen Erreger zu wehren.

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Und wenn ich nicht unter die Stiko-Empfehlung falle?

Dann müssen Sie abwägen: Welchen zusätzlichen Nutzen kann eine weitere Impfung für mich persönlich haben? Prof. Julian Schulze zur Wiesch, Leitender Oberarzt der Sektion Infektiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, hat einen Tipp: Die Stiko-Empfehlung lässt sich auch auf das Private beziehen.

Ein Beispiel: Wenn die Stiko Pflegekräften zu einem weiteren Piks rät, kann der auch angebracht sein, wenn an den Feiertagen die 90-jährige Großmutter mit Vorerkrankungen mitfeiert.

Ein wichtiger Faktor für diese Entscheidung: Der Zeitpunkt des letzten Kontakts mit dem Virus, ob durch Infektion oder Impfung. Laut Spinner ergibt es bei jungen Menschen ohne relevante Vorerkrankungen wenig Sinn, früher als sechs Monate nach dem letzten Kontakt mit dem Virus ein weiteres Mal zu impfen. Liegt der Kontakt so kurz zurück, werde eine Impfung kaum zusätzlichen Nutzen bringen.

Ihre Meinung ist gefragt!

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Wann ist der perfekte Zeitpunkt für die Impfung, wenn ich an den Feiertagen gut geschützt sein will?

Am besten drei bis vier Wochen vor der Feier, sagt Julian Schulze zur Wiesch. Allerdings: Wenn man eine Indikation hat, sollte man auf keinen Fall auf etwas warten. Natürlich besteht auch vorher schon ein gewisses Infektionsrisiko.

Gleiches gilt auch für die Grippeschutzimpfung, da es diesen Winter eine besonders starke Grippewelle geben könnte. Nach Beobachtungen des Robert Koch-Instituts hat sie in dieser Saison früher eingesetzt als in vergangenen Jahren. Auch die Tatsache, dass wir die letzten Jahre über – aufgrund des Tragens der Mund-Nasenschutz-Maske zum Beispiel – weniger mit Viren und Bakterien in Kontakt geraten sind, macht uns anfälliger für Erkältungen und die Grippe. Spinner rät vor allem den Über-60-Jährigen zur Grippeschutzimpfung, denn auch die Influenza kann eine todbringende Krankheit sein.

Und Jüngere? Spinner empfiehlt ihnen, die Möglichkeit von Impfungen, beispielsweise über den Arbeitgeber, zu prüfen. Wer die Möglichkeit zur Grippeschutzimpfung hat, kann das tun – es gibt viele gute Gründe dafür. Am Ende gilt : Wer möchte schon eine Woche krank zu Hause liegen? (dpa/vdü)

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