Leichen im Abstand von knapp sechs Jahren gefunden: Fälle werden neu aufgerollt

Cold Cases hängen zusammen: Zwei tote Babys waren Geschwister!

Das 1999 in Dortmund aufgefundene Mädchen trug blaue Babykleidung.
Das 1999 in Dortmund aufgefundene Mädchen trug blaue Babykleidung.
Polizei Dortmund, Polizei Dortmund, Polizei Dortmund

Junge und Mädchen in Rucksäcke gestopft!
Am 1. Weihnachtstag 1999 entdeckt die Polizei in Dortmund die Leiche eines toten Mädchens in einem Rucksack. Der Fall wird nie geklärt. Ebenso der eines toten Babys aus Krefeld. Der Junge wird knapp sechs Jahre später in einer ähnlichen Situation gefunden. Erst jetzt kommt heraus, dass die beiden Geschwister waren. Nun rollt die Polizei die Cold Cases neu auf.
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Totes Baby aus Dortmund: Mädchen hat nach Geburt gelebt!

In diesem schwarzen Rucksack findet die Polizei in Dortmund 1999 die Leiche eines weiblichen Babys.
In diesem schwarzen Rucksack findet die Polizei in Dortmund 1999 die Leiche eines weiblichen Babys.
Polizei Dortmund, Polizei Dortmund, Polizei Dortmund

Das tote Mädchen wird – eingewickelt in Handtücher – in einem schwarzen Lederrucksack gefunden. Der liegt in einem Gebüsch versteckt im Schulte-Witten-Park im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld. Wie die damaligen Ermittlungen ergeben, ist das 3.600 Gramm schwere Mädchen ohne medizinische Versorgung auf die Welt gekommen und hat nach der Geburt zunächst gelebt. Die Eltern können nie ermittelt werden.

Die Polizei legt den Fall schließlich zu den Akten. Er wird zu einem sogenannten Cold Case, einem ungeklärten Kriminalfall.

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Babyleiche in Krefeld: Junge ebenfalls in Rucksack gefunden

In diesem blauen Rucksack liegt die Leiche des toten Babys aus Krefeld.
In diesem blauen Rucksack liegt die Leiche des toten Babys aus Krefeld.
Polizei Dortmund, Polizei Dortmund, Polizei Dortmund

Knapp sechs Jahre später - am 11. Mai 2005 - wird ein toter Junge in der Nähe eines Kindergartens neben einem Fußweg in Krefeld gefunden: Auch er ist in Handtücher eingewickelt, auch er liegt in einem Rucksack. Den Ermittlungen zufolge stirbt er wohl kurz nach seiner Geburt. Auch hier werden die Eltern nie gefunden, die Todesumstände nie geklärt.

Die Situation ähnelt der in Dortmund sehr, aber die Ermittler erkennen zunächst keine Verbindung zwischen den Fällen – bis jetzt! Denn auch Cold Cases werden regelmäßig neu überprüft. Besonders immer modernere Analysetechniken sind es, die oft neue Spuren zu Tage befördern.

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Alte Fälle um tote Babys: Polizei geht neuen Spuren nach

Die Polizei veröffentlichte auch diese Fotos der Kleidung des toten Mädchens aus Dortmund.
Die Polizei veröffentlichte auch diese Fotos der Kleidung des toten Mädchens aus Dortmund.
Polizei Dortmund, Polizei Dortmund, Polizei Dortmund

So habe eine neue Untersuchung jetzt ergeben, dass die beiden toten Kinder Geschwister gewesen seien, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Außerdem sei ein anonymer Hinweis zu dem Krefelder Fall bei der Polizei eingegangen. Weitere Details dazu nennen die Ermittler nicht.

Das 1999 in Dortmund aufgefundene Mädchen trug blaue Babykleidung. Das kann bedeuten, dass es in dem Haushalt bereits ein männliches Geschwisterkind lebt oder lebte, schrieb die Polizei Dortmund in ihrer Pressemitteilung. Außerdem lasse der Ort des Auffindens Schlüsse zu, dass die Mutter zunächst im Raum Dortmund wohnte und dann in den Raum Krefeld gezogen sein könnte, oder zumindest Kontakte nach Krefeld gepflegt haben könnte.

Die Ermittler hoffen auch auf Hinweise von Zeugen. Außerdem soll erneut moderne Technik zum Einsatz kommen, um nach mehr als 25 Jahren doch noch zu klären, warum die Geschwister starben.

Hinweisgeber melden sich bitte bei der Kriminalwache Dortmund unter: 0231/132-7441

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Cold Cases - wenn Kriminalfälle nicht geklärt werden können

Tötungsdelikte werden in Deutschland zu über 90 Prozent aufgeklärt. Dennoch gibt es immer wieder Fälle, die selbst erfahrene Beamte vor Rätsel stellen. In den Cold Cases wird inzwischen in vielen Polizeibehörden wieder ermittelt, um nach Jahren noch die Täter zu finden.

Dabei setzen die Ermittler unter anderem auf Genanalysen und Öffentlichkeitsarbeit. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte zuletzt sogar 23 pensionierte Mordermittler zurück in den aktiven Dienst geholt und ihnen 1.143 ungeklärte Tötungsverbrechen seit 1970 vorgelegt. Bei gut 400 dieser Fälle fanden die Rentner-Cops neue Ansätze. (dpa/sbl)

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