Es ist die vermisste Schülerin Sandra Young!
Nach 54 Jahren: Mädchen-Leiche bekommt ihre Identität zurück

Moderne DNA-Technik löst halbes Jahrhundert alten Cold Case!
Zwischen 1968 und 1969 verschwindet die Schülerin Sandra Young aus Portland im US-Bundesstaat Oregon. Am 23. Februar 1970 findet ein Mann in der Region ein Skelett. Die Ermittler gehen von einem Verbrechen aus, können die Knochen aber niemandem zuordnen. Bis jetzt. Nach 54 Jahren hat Sandra Young endlich eine Identität.
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Mutmaßlicher Mord an Schülerin: Was passierte mit Sandra Young?
Es ist der Leiter einer Pfadfindergruppe, der damals die gruselige Entdeckung macht. Auf Sauvie Island im Columbia River, etwa 16 Kilometer nördlich von Portland, sieht er zunächst Kleidungsstücke und Teile einer schwarzen Lockenperücke. Dann findet er die menschlichen Überreste, wie Polizei von Oregon bekannt gibt. Es ist das vollständige Skelett einer weiblichen Person und der Zustand der Knochen lässt auf ein Verbrechen schließen. Weiter kommen die Ermittler 1970 nicht.
Zusammen mit mehr als 100 anderen nicht identifizierten Toten werden die Knochen im Jahr 2004 in die Gerichtsmedizin in einem Vorort von Portland gebracht. Dort sollen sie mit inzwischen deutlich moderneren Methoden erneut untersucht werden. Ein Abgleich mit einer DNA-Datenbank führt allerdings zu keinem Treffer. Noch nicht!
Cold Case um Sandra Young nach 54 Jahren gelöst
Erst im Jahr 2023 reicht eine Person ihre DNA bei der Genealogie-Datenbank GEDMatch ein. Die kostenlose und freizugängliche Webseite eines Privatunternehmens wird für die genetische Ahnenforschung verwendet. Nutzer können ihre DNA-Informationen hochladen und schauen, wer am nächsten mit ihnen verwandt ist. Nutzer können in ihrem Profil markieren, wenn sie ihre Daten auch für die Behörden freischalten möchten. Vor einigen Jahren wurde so nach fast 40 Jahren der „Golden State Killer“ gefasst. Die Person stellt sich schließlich als Verwandte heraus – als Verwandte von Sandra Young!
Die Frau „hat nun nach 54 Jahren ihre Identität wiedererlangt“, sagte Nici Vance, Koordinatorin des Programms zur Identifizierung menschlicher Überreste beim Oregon State Medical Examiner's Office. Sie sprach von einem „weiteren Beispiel für die innovativen Möglichkeiten“, die die genetische Genealogie (Ahnenforschung) biete.
Die Ermittler haben ihre Informationen nach Angaben der Polizei in Oregon jetzt auch dem FBI übergeben. Sie hoffen, dass irgendwann auch das letzte Rätsel um Sandra Young geklärt werden kann: Wie und warum die Schülerin sterben musste. (sbl)
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