Sicherheitskontrolle völlig überlastet

Warte-Wahnsinn! Chaotische Zustände am Frankfurter Flughafen

Urlauber müssen mal wieder viel Geduld im Gepäck haben. Denn am Frankfurter Flughafen herrscht Chaos. Ein Twitter-Video zeigt die lange Schlange vor den Sicherheitskontrollen. Der Betreiber hatte bereits am Freitag gewarnt.

Wartezeiten von bis zu drei Stunden

Das Video vom Verkehrspolitischen Sprecher der CDU/CSU, Thomas Bareiß, zeigt die Schlange vor der Sicherheitskontrolle am Frankfurter Flughafen. Insgesamt 47 Sekunden lang zeigt er das Ausmaß des Chaos.

„Als ich am Flughafen Frankfurt ankam, standen viele Passagiere neben mir, die große Angst hatten, ihre Flüge nicht zu erreichen. Die Situation ist spürbar angespannt“, teilt Bareiß auf RTL-Anfrage mit. „Die Mitarbeiter versuchen trotzdem ihr bestes. Alle großen Flughäfen auf der Welt kriegen es hin, die Fluggäste abzufertigen. Die Airlines und Flughafenbetreiber müssen gemeinsam mit der Regierung jetzt sofort eingreifen und die Probleme lösen“, so der Politiker.

Ein Flughafen sei immer auch eine Visitenkarte Deutschlands für seine ausländische Gäste, so Bareiß, und betont: „Wenn ich die Schlangen und das Chaos in Frankfurt sehe, muss ich sagen, wir geben derzeit ein schlechtes Bild ab. Im Sommer gab es die gleichen Probleme. Seit Monaten gibt es nur Problembeschreibungen und keine Lösungen. Das kann doch keiner mehr verstehen.“

Flughafen Frankfurt kämpft mit Personalengpässen

Wahnsinn, und das so kurz vor der Stoßurlaubszeit. Auf RTL-Anfrage antwortet eine Flughafensprecherin: „Im Moment ist es ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Wir haben aktuell eine Krankenquote von mehr als 15 Prozent, vor allem in der Gepäckabfertigung. Und dann kommt noch das Wetter hinzu, weil die Flugzeuge aufgrund der niedrigen Temperaturen enteist werden müssen. Außerdem haben wir aufgrund des Weihnachtsreiseverkehrs ein höheren Passagieraufkommen auf dem Flughafen.“

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Flughafen rechnete schon Freitag mit "angespanntem Betrieb"

ARCHIV - 17.03.2020, Hessen, Frankfurt/Main: Eine Passagiermaschine der Ryanair (r) rollt nach Sonnenuntergang am Terminal 2 des Frankfurter Flughafens neben einem Flugzeug der Japan Airlines zur Startbahn. Auch nach der Eröffnung des neuen Terminals 3 wird der Frankfurter Flughafen eine Dauerbaustelle bleiben. Betreiber Fraport will die zum Sommer 2026 hinzukommende jährliche Abfertigungskapazität von rund 19 Millionen Passagieren nutzen, um das Terminal 2 grundlegend technisch zu sanieren, wie das Unternehmen erklärte. Foto: Arne Dedert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Flughafen Frankfurt
ade hpl wst, dpa, Arne Dedert

Doch bereits am Freitag hatte der Flughafen davor gewarnt. Man rechnete jetzt schon, also kurz vor den Weihnachtsferien, mit einem „angespannten Betrieb“. Hintergrund seien Personalengpässe und krankheitsbedingte Ausfälle insbesondere an den Sicherheitskontrollen sowie bei der Gepäckabfertigung. Zusammen mit einem erhöhten Passagieraufkommen könne es deswegen zu längeren Wartezeiten an Deutschlands größtem Flughafen kommen.

Enteisungen belasten den Betrieb weiter

Doch nicht nur das. Wegen des Winterflugplans seien Flüge zudem ungleichmäßig über den Tag verteilt. „Es entstehen extreme Peaks, die sich auch an den Sicherheitskontrollen widerspiegeln“, erklärte ein Fraport-Sprecher. Enteisungen der Maschinen vor dem Start und Schneetage belasteten den Betrieb zusätzlich.

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Fraport empfiehlt Reisenden, etwa zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein und sich direkt nach dem Check-in zur Sicherheitskontrolle sowie dem Flugsteig zu begeben. Passagiere können sich außerdem online auf der Website des Flughafens über die Lage informieren. „Wir werden gemeinsam mit unseren Partnern alles dafür tun, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten“, versicherte Fraport.

Gegenmaßnahme: Spätere Starts und Landungen erlaubt

Wegen des Winterwetters sind in der Nacht zum Sonntag fast 40 Flugzeuge am Frankfurter Flughafen Starts und Landungen außerhalb der normalen Betriebszeiten erlaubt worden. Insgesamt habe die Luftaufsicht 34 Ausnahmegenehmigungen für Abflüge zwischen 23.00 und 23.59 Uhr erteilt, teilte das hessische Wirtschaftsministerium am Sonntag mit. Das letzte Flugzeug hob um 23.58 Uhr in Richtung Algerien ab. Zudem gab es drei verspätete Landungen. Die letzte Maschine landete um 23.35 Uhr, sie kam aus Gran Canaria.

Trotzdem spielen sich am Flughafen chaotische Szenen ab. (tpo/dpa)