Stiftung Warentest nimmt zwölf Modelle unter die Lupe
Schadstoff-Alarm bei Kinderwagen! Fünf Buggys fallen mit „Mangelhaft“ durch

Die Auswahl ist gigantisch, die Preise oft auch. Welcher Buggy soll es also sein?
Den richtigen Kinderwagen oder Buggy für den Nachwuchs zu finden, ist eine Wissenschaft für sich. Neben Funktion und Preis sollten Eltern dabei auch darauf achten, dass ihr Kind durch das Gefährt nicht mit Schadstoffen in Berührung kommt – eine vermeintliche Selbstverständlichkeit, die nicht bei allen Modellen garantiert ist. Welche Buggys durchfallen? Hier kommen die Tops und Flops von Stiftung Warentest!
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Viele Buggys bieten zu wenig Sitzkomfort
Getestet wurden insgesamt zwölf Buggys mit verstellbarer Rückenlehne. Geeignet sind sie für Kinder bis 22 Kilo, was ungefähr einem Alter von vier Jahren entspricht. Tatsächlich bieten manche Modelle aber nicht die nötige ergonomische Gestaltung, mit der die Kleinen dauerhaft bequem sitzen.
Bei keinem der Buggys ist die Fußstütze verstellbar – die Beinchen müssen also früher oder später angewinkelt werden oder baumeln in der Luft. Drei Modelle haben zu kurze Rückenlehnen, etwa der City Tour 2 von Baby Jogger, zwei zu tiefe Sitze, darunter der Avus von ABC Design. Somit können sich größere Kinder nicht richtig anlehnen.
Immerhin: Teils wiegen die Wagen unter sieben Kilo und nehmen zusammengeklappt nicht viel Platz weg, besonders die mit kleinen Rädern können in dieser Hinsicht überzeugen. Dafür muss man allerdings in Kauf nehmen, dass sie sich auf Kopfsteinpflaster und sandigem Untergrund nicht so gut fahren lassen wie Buggys mit größeren Rädern.
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Krebsverdächtige Stoffe: Diese Modelle fallen durch
Richtig problematisch sieht es in Sachen Schadstoffe aus: Die Sitzbezüge von fünf Modellen enthalten hohe Mengen einer Fluorverbindung, die seit Juli 2020 verboten ist. 8:2 FTOH stellt auf direktem Weg zwar keine Gefahr für die Kinder dar, da unter normalen Bedingungen nur mit einer geringen Freisetzung zu rechnen ist. Der Stoff gelangt allerdings während des Gebrauchs, bei der Produktion und Entsorgung in die Umwelt und von dort in unsere Nahrungskette.
Die Modelle von ABC Design und Moon enthalten außerdem mehr Naphtalin, als das GS-Prüfzeichen zulässt. Die Substanz steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Die gleichen Bedenken hat die EU beim Flammschutzmittel TCPP, das ebenfalls im Buggy von Moon nachgewisen wurde.
Somit bewertet Stiftung Warentest insgesamt fünf Kinderwagen mit der Note „Mangelhaft“, darunter:
Hauck Travel N Care (ca. 149 Euro, Note 4,8)
Moon Zac (ca. 350 Euro, Note 4,7)
ABC Design Avus (ca. 276 Euro, Note 4,7)
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Die Sieger im Buggy-Test
Die beste Bewertung bekam der Soho von Maxi-Cosi (ca. 330 Euro, Note 2,2). Er bietet die höchste Rückenlehne im Test und ist damit auch für Vierjährige noch kindgerecht gestaltet, lässt sich leicht mit einer Hand zusammenklappen und steht anschließend dank der Standfüße aufrecht, ohne umzukippen.
Ebenfalls „gut“, aber mit jeweils rund 460 Euro um einiges teurer, sind der Joolz Aer+ (Note 2,3) –mit Tragegurt und eingeklappt besonders klein – sowie der Bugaboo Butterfly (Note 2,4). Letzterer kommt ebenfalls mit Tragegurt, außerdem mit einer praktischen Sicherheitsschlaufe am Griff, die das Wegrollen verhindert, sowie mit zwei Möglichkeiten, die Füße abzulegen.
Alle Ergebnisse findet ihr auf test.de. (rka)
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