QR-Code statt pinker Schleife am Weltfrauentag - das steckt dahinter

Brustkrebspatientin: „Ich wollte wirklich alles machen, um zu überleben“

von Laura Rihm, Johanna Kroke und Nicklas Just

„Vorsorge kann Leben retten – wie meins, vielleicht auch deins.“
Ein zwei Zentimeter großer Tumor ändert von einer Sekunde auf die nächste alles für Hayriye Oğuz. Ihre Ärztin ertastet ihn 2018 bei einer Vorsorgeuntersuchung. Doch dem Brustkrebs ihr Leben überlassen? Das kommt für die 52-jährige Hamburgerin gar nicht infrage.
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Aufgeben ist für die Hamburgerin keine Option

Dass das Risiko, an Krebs zu erkranken, für sie besonders hoch ist, ahnt die Hamburgerin zu diesem Zeitpunkt bereits. Zwei Jahre zuvor stirbt ihr Vater an Prostatakrebs, ihre Mutter erkrankt an Lungenkrebs. Bei beiden kommt die Diagnose für eine Rettung zu spät.

Mit ihrer eigenen Diagnose geschlagen geben, will sich Oğuz nicht: „Ich möchte noch lange leben. Ich möchte alt werden und ich möchte gesund alt werden.“ Diese Gedanken treiben die 52-Jährige an. „Für mich kam es nicht infrage, nur auf dem Sofa zu sitzen“, erinnert sie sich.

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Hamburgerin lebt mit den Nebenwirkungen der Chemo

Hayriye Oğuz weiß, sie muss die Krankheit nicht alleine durchstehen. Am Hamburger UKE lässt sie sich beraten. Besucht eine Selbsthilfegruppe, macht viel Sport.

Erst eine Operation, dann Chemotherapie und Bestrahlung – für die 52-Jährige steht das volle Programm an. Die Behandlungen haben es in sich, zeigen aber Wirkung. Inzwischen lebt die Hamburgerin seit fünf Jahren ohne Krebs.

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Für diesen Erfolg nimmt sie auch die schweren Nebenwirkungen der Therapie in Kauf. Durch die Chemo sind die Nerven in ihren Händen und Füßen geschädigt, auch Schlaflosigkeit und Fatigue gehören noch immer zu ihrem Alltag. Einmal im Jahr muss sie zur Nachsorge. Die Angst, der Krebs könnte wieder kommen, sei bei den Untersuchungen immer mit dabei. Das gehöre jetzt zu ihrer Geschichte, ihrer Realität dazu, sagt sie.

Pinker QR-Code: Das steckt dahinter

Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, so Oğuz. „Je früher er erkannt wird, umso größer seine Heilungschancen.“ Trotzdem ist die Vorsorge oft hinten angestellt, viele Frauen lassen sich nicht regelmäßig untersuchen.

Statt einer pinken Schleife setzt die Initiative Pink Ribbon zum Weltfrauentag deshalb auf ein neues, auffälliges Zeichen: einen pinke QR-Code. Prominente wie RTL-Moderatorin Frauke Ludowig unterstützen die Aktion „Scan to Take Care“. Das Ziel von Pink Ribbon ist es, mehr Frauen dazu zu bringen, ihre Brüste regelmäßig abzutasten und zur Vorsorge zu gehen.

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Es ist ein glücklicher Fall, dass der Tumor in Hayriye Oğuzs Brust früh entdeckt wurde. „Vorsorge kann absolut Leben retten. So wie meins, vielleicht auch deins“, sagt die 52-Jährige und rät dazu, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Das gelte nicht nur für Frauen, denn auch Männer können an Brustkrebs erkranken.