Insbesondere in westlichen Ländern, wie eine neue Studie zeigt

Unser Lebensstil ist schuld: Immer mehr jüngere Menschen erkranken an Krebs

Cancer aware young woman looking herself in a mirror while doing breast self-examination at home.
Auch Brustkrebs betrifft lange nicht mehr nur "ältere" Frauen - immer mehr unter 50-Jährige sind betroffen.
Drazen Zigic, iStockphoto

Studie offenbart erschreckende Trendwende!
Die Denkweise, Krebs betreffe hauptsächlich ältere Menschen, ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Denn: Bei immer mehr jüngeren Menschen werden Tumore diagnostiziert – eine Entwicklung, die nun auch im Rahmen einer Studie bestätigt wurde.

Anzahl der Krebserkrankungen um fast 80 Prozent gestiegen

Wie ein Forscherteam rund um Jianhui Zhao von der Zhejiang Universität in China herausfand, soll die Anzahl der Krebserkrankungen zwischen 1990 und 2019 um stolze 79,1 Prozent gestiegen sein. So steht es in einer Veröffentlichung im BMJ Oncology Journal. Von diesem Anstieg sei insbesondere die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen betroffen. Die Todesfälle infolge einer Krebserkrankung seien laut Studie sogar um 27,7 Prozent angestiegen.

Erschreckende Zahlen, denkt man einmal darüber nach, dass einige Krebsvorsorgeuntersuchungen doch erst ab einem bestimmten Alter, das meist jenseits der 50 liegt, von den Krankenkassen empfohlen und gezahlt werden.

Brust-, Lungen-, Bronchial- und Darmkrebs

Doch welche Krebsarten sind es, die vermehrt jüngere Menschen betreffen? Laut Studie seien es insbesondere der Brust-, der Lungen- und der Bronchial-, aber auch der Darmkrebs – diese Krebsarten treten nicht nur immer früher auf, sie wiesen laut den Forschern im Jahr 2019 außerdem die höchsten Sterblichkeitswerte auf.

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Lebensstil ist schuld: Insbesondere westliche Länder betroffen

Diese drastische Entwicklung betrifft die Menschen weltweit jedoch nicht gleichermaßen. Insbesondere in den westlichen Industrieländer würde sich diese Tendenz widerspiegeln, so die Forscher. Das bestätigt auch Prof. Dr. Sonja Loges vom deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg im RTL-Interview. Wie sie erklärt, seien die erschreckenden Studienergebnisse auf unserer Lebensweise zurückzuführen: „Das bedeutet ungesunde Ernährung, zu viel Fett, zu wenig Bewegung.“ Gerade nicht durchgegartes rotes Fleisch stehe im Zusammenhang mit Darmkrebs, erklärt die Expertin.

Auch die Forscher der Studie empfehlen eine gesunde Ernährung mit wenig rotem Fleisch, wenig Salz, dafür mit ausreichend Obst und Milch, um diesem Trend der immer früher eintretenden Krebserkrankungen die Stirn zu bieten.

Analysiert wurden Daten aus 204 Ländern

Für ihre Studie haben die Forscher die Entwicklung von 29 Krebsarten bei 14- bis 49-Jährigen analysiert. Die zugrundeliegenden Daten stammen aus 204 verschiedenen Ländern, wie es in der Veröffentlchung heißt. (vho)