Vater sah seine Tochter noch blinzeln

Baby bei Geburt geköpft: Familie spricht von "Horrorshow" im Krankenhaus

Ranielly Santos (rechts) und ihr Mann Victor da Silva sitzen erschüttert auf einem Bett und trauern.
Ranielly Santos (r.) und ihr Mann Victor verloren ihr Kind bei der Geburt.
Newsflash

Es sollte der schönste Moment ihres Lebens werden, doch Ranielly Santos (34) erlebte in Brasilien einen Albtraum: Bei der Geburt ihrer Tochter Manuelle Vitória ist dem Kind der Kopf abgerissen worden. Sie und Victor, der Vater des Mädchens, sprechen in der brasilianischen Zeitung "O Tempo" von einer "Horrorshow".

Brasilien: Ärzte rieten zu Kaiserschnitt der 28. Schwangerschaftswoche

Mit Bluthochdruck kam die 34-Jährige am 30. April ins Universitätsklinikum von Belo Horizonte (Bundesstaat Minas Gerais). Ärzte rieten ihr Medienberichten zufolge, die Wehen einzuleiten, obwohl sie erst in der 28. Schwangerschaftswoche war. Die Mediziner hatten den werdenden Eltern wenig Hoffnung gemacht, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, doch die beiden wollten kämpfen.

Was in der Nacht zum 1. Mai geschah, schildert die Anwältin der Familie, Aline Fernandes, der Polizei so: "Der Arzt stieg auf den Bauch der Mutter und bat sie zu pressen, während er selbst das Kind herausziehen wollte. Dabei riss er den Kopf des Kindes vom Körper." Victor, der wie Raniellys Mutter mit im Kreißsaal war, soll gesehen haben, wie das Neugeborene noch blinzelte und den Mund bewegte.

Die Mutter befinde sich "in einem Schockzustand", sagt die Anwältin zu "O Tempo". Ranielly Santos sei psychisch sehr angeschlagen, habe zudem mehrere entzündete Stellen am Körper und nehme zahlreiche Medikamente.

Baby bei Geburt Kopf abgerissen: Schwere Vorwürfe ans Krankenhaus

Fernandes macht dem Krankenhaus schwere Vorwürfe. Ranielly Santos habe erzählt, dort schon vor dem grausamen Vorfall "wie ein Tier" behandelt worden zu sein, "als wäre sie Müll". Zurückzuführen ist das in den Augen der Anwältin darauf, dass die Familie der 34-Jährigen aus einer ärmeren sozialen Schicht kommt.

Dies sei nach dem Tod des Kindes so weitergegangen. Santos, die nach dem Kaiserschnitt mit 60 Stichen genäht worden war, habe über Schmerzen am Bauch geklagt. "Aber das Krankenhaus hat sie förmlich rausgeworfen mit der Begründung, die Fäden würden von selbst herausgehen, sie könnten nichts dagegen tun." Fernandes hat rechtliche Schritte gegen die Klinik angekündigt.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Leiche des bei der Geburt getöteten Kindes noch nicht obduziert

Das Krankenhaus bedauert laut der Zeitung "Metro" den Tod des Babys und erklärt, ein Verfahren zur Aufklärung des Falles eingeleitet zu haben. "Das Team hat alle Anstrengungen unternommen, um das Leben der schwangeren Frau zu retten und will alles transparent aufklären", heißt es in einer Mitteilung. Auch die Zivilpolizei hat Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.

Die Leiche des Mädchens ist auch nach neun Tagen nicht obduziert. Als Grund für die Verzögerung nennt die Polizei die "große Komplexität" und die Notwendigkeit detaillierter Untersuchungen. (bst)