Nach Eklat um "N-Wort" und Judenstern Stadt Tübingen: Oberbürgermeister Palmer hat sich krankgemeldet

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich nach seinem Parteiaustritt und seiner Ankündigung, eine Auszeit zu nehmen, krankgemeldet. Die behandelnde Ärztin zeigt im RTL-Gespräch Verständnis für Palmer – trotz aller Kritik an der Geschichte selbst.

Palmers Ärztin äußert Verständnis: "Kenne seine familiären Umstände und die Ursachen"

„Herr Palmer ist krank und steht heute nicht für Anfragen zur Verfügung“, teilte eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Dienstag mit. Mittlerweile ist bekannt, dass Palmer seine Amtsgeschäfte im Juni vorübergehend niederlegen wird. Das bestätigte die Stadt Tübingen.

Seine behandelnde Ärztin, Lisa Federle, erklärt im RTL-Interview: „Trotz aller Kritik an der Geschichte habe ich totales Verständnis für Boris Palmer. Ich kenne seine familiären Umstände und die Ursachen, aber da ich seine behandelnde Ärztin bin und ihn eben auch krankgeschrieben habe, möchte ich nicht mehr dazu sagen. Das habe ich auch mit ihm besprochen.“

Eklat am Rande einer Migrationskonferenz

Palmer hatte am Montag seinen Austritt bei den Grünen erklärt und zuvor angekündigt, eine „Auszeit“ zu nehmen. Am Rande einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Main hatte Palmer am Freitag Stellung zu Art und Weise seiner ungekürzten Verwendung des „N-Wortes“ genommen. Als er mit „Nazis raus“-Rufen konfrontiert wurde, sagte Palmer zu der Menge: „Das ist nichts anderes als der Judenstern. Und zwar, weil ich ein Wort benutzt habe, an dem ihr alles andere festmacht. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für euch ein Nazi.“

Mit dem Begriff „N-Wort“ wird heute eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Palmer war heftig kritisiert worden. In einer persönlichen Erklärung vom Montag betonte Palmer, er hätte als Oberbürgermeister „niemals so reden dürfen“.

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