Ex-Frau des erschossenen Bekannten voller TrauerZahnarzt Hartmut F. (47) erschoss drei Menschen: "Es ist so schrecklich, vor allem für die Kinder"
Die Bluttat von Dänischenhagen bei Kiel hinterlässt Entsetzen, Leid und Fassungslosigkeit. Aus Eifersucht soll Hartmut F. (47) zur Waffe gegriffen und die Mutter seiner vier minderjährigen Kinder kaltblütig ermordet haben. Im selben Haus erschoss der Zahnarzt auch ihren zehn Jahre älteren neuen Freund Tobias H. Später fand die Polizei eine weitere männliche Leiche in Kiel – laut Staatsanwaltschaft einen alten Bekannten des Schützen. Der 52-Jährige soll Elektriker gewesen sein. Seine Ex-Frau ist zutiefst schockiert. Sie möchte ihren Namen nicht veröffentlicht sehen, doch sie möchte erzählen, was sich nun im Umfeld der Opfer abspielt.
Ex-Frau und Tochter unter Schock

„Wir können das immer noch nicht begreifen, was passiert ist. Es ist so schrecklich, vor allem für meine Kinder“, erzählt sie und fährt unter Tränen fort: „Wir stehen vor einem riesigen Berg und können es überhaupt nicht nachvollziehen. Uns geht es sehr schlecht.“ Auch ihre Tochter, die bei ihr ist, weint, beide sind zutiefst erschüttert über den Verlust eines geliebten Menschen. „Wir können es nicht verstehen, warum das passiert ist.“
Die Frage nach dem „Warum“ beschäftigt auch die Ermittler. Hartmut F. ließ über einen Anwalt erklären, dass er die Taten nicht bestreite. Er hatte sich am Mittwochabend der Polizei in Hamburg gestellt. Hintergrund für die Bluttat könnte nach bisherigen Erkenntnissen die Trennung des Ehepaares sein. Das Ehepaar hat vier gemeinsame Kinder im Alter von fünf bis 15 Jahren. Hartmut F.s Frau verliebte sich offenbar neu und kam mit dem Kitesurfer Tobias H. zusammen.
Haftbefehl gegen Hartmut F.
Der 47-Jährige ist laut Staatsanwaltschaft nicht vorbestraft. Es liege aber eine Anzeige gegen ihn vor, die im Zusammenhang mit dem Geschehen stehen könnte. Nach Informationen des NDR geht es dabei um Übergriffe gegen seine Frau, die nach den Gewalttaten ins Krankenhaus musste. Sie stellte nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Dezember 2020 eine Strafanzeige wegen Körperverletzung und im Januar 2021 wegen Bedrohung. In der Folge soll der 47-Jährige seine Zulassung als Zahnarzt verloren und zuletzt als Zahntechniker in seinem Labor in Westensee gearbeitet haben.
Hartmut F. soll Schusswaffen und Munition in seinem Haus gelagert haben. Über Art und Menge könne er noch keine Angaben machen, sagte Oberstaatsanwalt Michael Bimler. Der Mann ist den Berichten zufolge Jäger. Der 47-Jährige sitzt wegen des Verdachts des Mordes in zwei Fällen und des Totschlags in einem Fall in Untersuchungshaft.
Am Donnerstagabend erließ ein Richter Haftbefehl gegen Hartmut F. - wegen Mordes in den Fällen in Dänischenhagen und wegen Totschlags im Fall des in Kiel getöteten Mannes, wie Oberstaatsanwalt Michael Bimler mitteilte. Die Ermittler wollen nun vor allem Zeugen aus dem Umfeld des Tatverdächtigen und der drei Getöteten befragen. Die Staatsanwaltschaft geht nicht davon aus, dass es weitere Opfer gibt.
(dpa/mst)
































