Setzen sechs, Herr Lehrer?
Bildungsministerin will Schulnoten und Prämien für Lehrer: "Schöne Sache zu zeigen, wir sehen, was ihr leistet"
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Lehrer benoten ihre Schüler. Bald könnten die aber den Spieß umdrehen: Schulnoten nicht nur für Schüler, sondern jetzt auch für die Lehrer! Diese Idee hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Hintergrund für den Vorschlag: Lehrer mit besonders guten Noten sollen Leistungsprämien erhalten. Sprich: Wer sich besonders engagiert, hat auch was davon.
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Noten für Lehrer sollen deutschem Schulsystem helfen
Im Interview mit RTL/ntv sagte die FDP-Politikerin: „Wichtig ist, dass wir auch mal mutig sind, um neue Schritte zu gehen und Veränderungen durchzuführen.“ Das sei dringend notwendig im deutschen Schulsystem. Die Prämie sei ein Baustein, um „die Wertschätzung gegenüber den Menschen zu zeigen, die wirklich die Zukunft unseres Landes zu gestalten haben.“ Die motivierten und engagierten Lehrkräfte bräuchten nicht mehr Anerkennung, sondern auch eine leistungsorientierte Bezahlung, so Stark-Watzinger.
Der Beruf des Lehrers müsse wieder attraktiver werden. Dass die Leistungsprämien möglicherweise auch für Neid im Lehrerzimmer sorgen könnten, sieht die FDP-Politikerin nicht als Problem: „Es ist auch eine schöne Sache zu zeigen, wir sehen, was ihr leistet. Und da muss man auch mutig sein und vielleicht auch mal Ärger in Kauf nehmen.“
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Lehrerberuf soll durch Prämien wieder attraktiver werden
„Es muss sich mehr lohnen, sich für die Chancen und die Zukunft unserer Kinder einzusetzen“, so Stark-Watzinger. So konkrete Anreize würden den Beruf auch für junge Menschen und Quereinsteiger attraktiver machen und damit den Lehrermangel bekämpfen.
„Überdurchschnittliche Leistungen kann man auch feststellen“, sagte der Präsident der Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, RTL/ntv und unterstützte damit die Vorschläge der Bildungsministerin. Die meisten Bundesländer, so Meidinger, verfügten bereits über gut funktionierende Bewertungssysteme, die Zusatzleistungen für gute Lehrer ermöglichen. Nur würden daraus bisher nicht die entsprechenden Konsequenzen gezogen. Gut bewertete Lehrkräfte würden noch keine Prämien bekommen. Es seien mehr Mittel erforderlich, sagte Meidinger: „Die Prämie sollte schon zehn Prozent eines Gehalts umfassen können.“
Opposition findet Prämiensystem nicht ausreichend
Kritik an dem Vorschlag von Stark-Watzinger kommt von der Opposition. Die Schulgebäude seien in einem furchtbaren Zustand, der Bund tue zu wenig, sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU, Thomas Jarzombek.
Es liegt nun an den Bundesländer, ob sie die Idee der Leistungsprämien für Lehrer wirklich umsetzen. (evo)
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