Antidiskriminierungsstelle stolpert über Gleichstellungsgesetz

Will Berliner Uni für neuen Job keine „weißen Menschen“ einstellen?

Universität
Die AStA der HU Berlin hat in ihrer Stellenausschreibung "Weiße" als Bewerber ausgeschlossen.
deutsche presse agentur

Eine Stellenausschreibung an der Humboldt-Universität in Berlin sorgt derzeit für Wirbel. Es geht um einen Berater-Job bei der Antidiskriminierungsstelle. Doch genau hier trifft man auf Diskriminierung: Weiße dürfen sich nicht bewerben. Was ist da los?

AStA hat Stellenanschreibung angepasst

In der Anzeigen wird diese Einschränkung so begründet: Der Berater oder die Beraterin soll „einen Raum“ schaffen, „in dem sich Betroffene von rassistischer Diskriminierung wohlfühlen und ihre Erfahrungen teilen können“. Das klappt am besten, „wenn der_die Berater_in Schwarz oder als People of Color positioniert“ sei, weswegen man „weiße Menschen“ bitte, „von einer Bewerbung für diese Beratungsstelle abzusehen“.

Ein Statement der AStA gibt es zu dieser Stellenausschreibung bisher nicht. Nach der Kritik hat sie jedoch mittlerweile die Stellenbeschreibung abgeändert und den entsprechenden Absatz entfernt. In der neuen Fassung heißt es nun: „In der Beratungsarbeit hat sich gezeigt, dass dies Menschen am besten gelingt, die aus Perspektive der eigenen Betroffenheit von rassistischer Diskriminierung beraten können. Daher möchten wir insbesondere Personen, die rassistische Diskriminierungserfahrungen machen, dazu ermutigen, sich auf die Stelle zu bewerben.“

Nicht mit Gleichbehandlungsgesetz vereinbar

Die ursprüngliche Fassung der Stellenausschreibung hat gegen das Allgemeinene Gleichbehandlungsgesetz verstoßen. Denn laut diesem darf niemand aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden. (npa)