"Größter Kokainschmuggler Belgiens"

Nichte (11) von belgischem Drogenbaron bei Schießerei getötet - Er kündigt “Reaktion" an

Auch heute Morgen steht die Polizei noch vor der Tür des Hauses in Merksem. Experten befürchten eine weitere Eskalation der Drogengewalt.
Drei Einschusslöcher wurden auf dem Garagentor gezählt. Die Patronenhülsen konnten auf der Straße gefunden werden.
VTM Belgium

Drei Schüsse feuern Unbekannte durch ein Garagentor eines Wohnhauses in Antwerpen. Hinter dem Tor stehen Kinder. Eine der Kugeln trifft ein elfjähriges Mädchen. Sie stirbt später im Krankenhaus. Doch ist die Kleine ein Zufallsopfer? Laut Medienberichten heißt das verstorbene Mädchen Firdaous und ist die Nichte von einem der größten Kokainschmuggler Belgiens. Und der kündigt jetzt an, auf den Anschlag zu reagieren.

Familie sei "die reichste Drogenfamilie der Stadt"

Antwerpens Bürgermeister Bart De Wever äußert gegenüber der Tageszeitung HLN, dass die betroffene Familie bereits bekannt sei und erklärt: „Es hat schon früher Vorfälle mit ihnen gegeben. Es sieht also ganz so aus, als ob es sich um eine Abrechnung im Drogenmilieu handelt.“ Dem Bürgermeister zufolge ist die Familie "die reichste Drogenfamilie der Stadt.“

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Leider kam für die Elfjährige jede Hilfe zu spät. Die anderen Bewohner des Hauses, ein Vater (58) und zwei weitere Töchter im Alter von 18 und 13 Jahren wurden durch die Schüsse leicht verletzt. Dass die Tat vermutlich in Zusammenhang mit dem belgischen Drogenmilieu steht, bestätigt auch ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. In der Hafenstadt Antwerpen gibt es immer wieder Fälle von Gewalt in Verbindung mit Drogenkriminalität. Dem Polizeisprecher zufolge wurden schon öfter Schüsse oder Sprengkörper zur Einschüchterung vor Türen oder Garagen gezündet.

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Nach Schießerei: Drogenboss äußert sich

Belgische Medien berichten, dass es sich bei dem Onkel der Nichte um Othman El B. handelt. Der Mittdreißiger aus Antwerpen soll seit Jahren in Dubai leben. Tatsächlich äußert sich der Mann gegenüber der belgischen Zeitung GVA zu dem Tod des Mädchens: „Wir werden reagieren, aber nicht so, wie der Bürgermeister von Antwerpen denkt.“ Demnach sagte Othmann, dass seine Familie nicht mit Gewalt reagieren werde. Er wolle mit Polizei und Justiz zusammenarbeiten, um die Täter zu finden. (jsi)

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