Ein Toter nach Schusswechsel in Mexiko

Mitten in Schießerei: Junge Frau wirft sich schützend über Mädchen, um es in Sicherheit zu bringen

Schockierende Szenen vor einem Einkaufszentrum: In Mexiko eröffnen am Sonntag mehrere Männer plötzlich das Feuer, es sind laute Schüsse zu hören, zahlreiche Menschen ergreifen die Flucht. Eine junge Frau beweist allerdings großen Mut: Sie wirft sich schützend über ein Mädchen und versucht, das Kind in Sicherheit zu bringen.
Die dramatische Szene sehen Sie oben im Video.

Mexiko: Mutige Heldin soll ihre Schwester gerettet haben

Die Frau legt sich schützend über das Mädchen und versteckt die beiden so hinter einer Betonbank – nur wenige Meter von dem Ort entfernt, an dem mehrere der Schützen mit Waffen hantieren. Dann robben die zwei langsam im Schutz der Bank davon, weg von der Schießerei.

Bei der mutigen Frau soll es sich um die 17-jährige Fernanda Valadez handeln, die ihre 9-jährige Schwester beschützt. „Das ist nicht irgendeine Frau, es ist Fernanda Valadez, meine 17-jährige Tochter, die ihre 9-jährige Schwester mit ihrem Körper beschützt. Sie ist meine Heldin, ich liebe dich“, schrieb Victor Valadez in einem Kommentar bei Facebook. Er ist angeblich der Vater der jungen Frau.

In den sozialen Medien gingen Videos und Bilder der selbstlosen Aktion der jungen Frau viral. Viele Nutzer feierten sie für ihren Mut und ihre schnelle Auffassungsgabe.

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Ein Toter nach Schießerei in Zapopan (Mexiko)

Victor Valadez erklärte bei Facebook, die junge Frau habe ihre Schwester gerettet.
Victor Valadez erklärte bei Facebook, die junge Frau habe ihre Schwester gerettet.
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Bei der Schießerei in der mexikanischen Metropole Zapopan kam am Sonntagnachmittag ein Mann ums Leben, sechs weitere wurden zudem verletzt, drei davon waren laut offiziellen Angaben Zivilisten.

Offenbar hatten mindestens zehn Männer vor dem Einkaufszentrum versucht, einen Mann gefangen zu nehmen. Dessen Leibwächter erwiderten die Schüsse der Kidnapper, einer der Bodyguards kam bei der Schießerei ums Leben. Das Mann, der von den Angreifern als Ziel ausgemacht worden war, konnte in einem Geländewagen fliehen.

Die Täter ergriffen daraufhin ebenfalls die Flucht. Dabei stießen sie auf einen Armeekonvoi, der in der Gegend patrouilliert hatte und es kam zu einem weiteren Feuergefecht.

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Mexiko: Präsident vermutet Kartell hinter Schießerei

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador erklärte, dass die Täter offenbar einen Geschäftsmann aus der Automobilbranche gefangen nehmen wollten. Ihm zufolge handelte es sich bei den Entführern vermutlich um Mitglieder des Cártel de Jalisco Nueva Generación, das als das mächtigste Drogenkartell in Mexiko gilt.

Enrique Alfaro, Gouverneur des mexikanischen Bundesstaats Jalisco, äußerte sich auf einer Pressekonferenz zurückhaltender. Ihm zufolge sei aktuell noch unklar, wer das „Ziel“ des Angriffs in Zapopan gewesen sei. Alfaro kündigte an, die Polizeipräsenz in der Stadt erhöhen zu wollen. Damit wolle er eine „beruhigende Botschaft“ an die Einwohner von Zapopan aussenden, so der Politiker. (jda)