Behörden in Österreich räumen Bettlerlager
Baby in völlig zugemüllter Wohnung gefunden

Bei der Räumung zweier illegaler Bettler-Lager machen die Linzer Behörden den schrecklichen Fund: Mitten in den Müllbergen entdecken sie einen Säugling.
Behörden kontrollieren Bettlerlager nach Beschwerden von Anwohnern
Bei einer gemeinsamen Schwerpunkt-Aktion von Erhebungsdienst, Ordnungsdienst und Polizei wurden in Linz zwei Bettlerlager mit insgesamt 17 Personen geräumt. Zuvor gab es laut Mitteilung der Stadt Linz Beschwerden von Anwohnern. Die illegalen Lager befanden sich im Linzer Chemiepark sowie unter einer nahegelegenen Brücke. Vor Ort trafen die Behörden auf insgesamt zehn Personen, darunter auch auf ein Baby im Alter von knapp einem Jahr.
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Aktion wegen Selbstgefährdung unumgänglich
Die Einsatzkräfte stellten bei den Lagern „massive bauliche, sicherheitstechnische sowieso hygienische Mängel fest“, teilt der Sicherheitsstadtrat Dr. Michael Raml mit. Ein rasches Einschreiten soll deswegen unumgänglich gewesen sein. Weder die Strom- noch Wasserversorgung funktionieren in den Abbruchhäusern. Die Menschen, die sich dort illegal aufhielten, sollen außerdem Gaskocher und Lichtquellen mit offenen Flammen benutzt haben. Im Falle eines Brandes wären die Fluchtwege durch das massive Müllaufkommen versperrt gewesen.
Linz: So geht es mit dem Baby weiter

Drei Mitarbeiterinnen aus dem Bereich Soziales, Jugend und Familie brachten das Kind und dessen Eltern aus der Kälte. Sie kamen vorübergehend in einer Obdachloseneinrichtung unter. Auf RTL-Nachfrage teilt ein Sprecher mit, dass die Personen lediglich eine Nacht dort verbrachten und am nächsten Tag mit dem Kind nach Hause abreisten. Was „nach Hause“ genau bedeutet, ließen die Behörden offen.
An diese Einrichtungen können sich Obdachlose wenden
Bei (drohender) Obdachlosigkeit verweist die Stadt Linz auf ihrer Website auf verschiedene Beratungs- und Unterbringungsmöglichkeiten.
So können hilfsbedürftige Personen unter anderem die Caritas Wärmestube aufsuchen. Dort können sich Obdachlose tagsüber aufwärmen, sich duschen und etwas essen. Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen bieten zudem Unterstützung bei finanziellen, psychischen und/oder sozialen Problemen. Auch für Frauen gibt es spezielle Hilfsangebote und Übernachtungsmöglichkeiten. Zudem bietet das Caritas Help-Mobil eine medizinische Versorgung auf vier Rädern. (mkr)
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