Influencerin Angelina Pannek (32) hat bereits den dritten VorfallVolkskrankheit Bandscheibe! Wie ihr euch vor der Angst-Diagnose schützen könnt
180.000 Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen Bandscheibenvorfall!
Das ist meistens sehr schmerzhaft. Eine von ihnen: Influencerin Angelina Pannek. Die 32-Jährige hat es Anfang Januar sogar schon zum dritten Mal erwischt. In der Regel sind die Patienten älter, im Schnitt zwischen 45 und 55 Jahre. Was ihr tun könnt, wenn es euch erwischt hat und wie ihr euch vor allem vorbeugend schützt, erzählt Orthopädin Dr. Cordelia Schott im Video.
Bandscheibenvorfälle: Warum Betroffene immer jünger werden – und was die Ursache ist
„Es gibt mittlerweile immer mehr junge Bandscheiben-Patienten“, erklärt die Ärztin Dr. Schott. Tatsächlich liegt das laut der Ärztin an unserer modernen Lebensweise. „Wir starren auf unser Handy, machen dabei einen krummen Rücken und bewegen uns zu wenig“, weiß die Fachfrau. Und das tut unserer Wirbelsäule gar nicht gut!
Denn unsere Wirbelsäule ist ein komplexes Gebilde aus Wirbeln, die durch Bandscheiben voneinander getrennt sind. Diese Bandscheiben fungieren als Stoßdämpfer und ermöglichen uns eine flexible Bewegung. Insgesamt besitzt der Mensch 23 Bandscheiben. Die meisten Belastungen trägt dabei die Lendenwirbelsäule, weshalb Bandscheibenvorfälle in diesem Bereich am häufigsten auftreten.
Bandscheiben bestehen aus einem gelartigen Kern, der von einem festen Faserring umgeben ist. Durch verschiedene Faktoren, wie beispielsweise Bewegungsmangel, Fehlhaltungen oder altersbedingten Verschleiß, können Bandscheiben an Elastizität verlieren und rissig werden. In der Folge kann der Gallertkern austreten und auf die umliegenden Nerven drücken.
Das kann zu unterschiedlichen Beschwerden führen, die von leichten Rückenschmerzen bis hin zu Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen reichen.
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Bandscheibenvorfälle & Co. vermeiden: „Sport ist natürlich der beste Schutz“
Doch wie können wir einem Bandscheibenvorfall vorbeugen?
„Die Bandscheiben leben davon, dass wir uns bewegen. Das allein hilft präventiv“, fasst die Ärztin es schlicht zusammen. Auch, wenn es im Alltag manchmal doof aussehen würde, sei es wichtig, sich zum Beispiel regelmäßig zur Seite zu beugen, nach unten zu bücken und im besten Fall darüber hinaus noch weitaus mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.
„Sport ist natürlich der beste Schutz. Aber Hauptsache, man bewegt sich überhaupt. Wir Ärzte empfehlen mindestens 30 Minuten am Tag Sport und dabei ordentlich ins Schwitzen zu kommen. Doch eins ist klar zu sagen: Alles hilft der Bandscheibe, also wirklich jeder einzelne Liegestütz, den ich mache.“
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Sitzt ihr beruflich viel? Konkrete Alltagstipps der Ärztin
Und auch abseits des Sports gibt es Möglichkeiten zur Vorbeugung!
Auch für Büroangestellte und Menschen, die beruflich viel sitzen müssen, hat die Ärztin wichtige Tipps parat:
„Am besten alle 30 Minuten den Wecker stellen und einmal aufstehen, sich strecken, drehen und nach vorne und hinten einmal komplett durchbewegen. Zum Beispiel auch einmal den Trockenschwimmer machen und natürlich viel trinken, die Bandscheibe braucht Wasser“, rät die Expertin.
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Bandscheibenvorfall: Wann muss operiert werden?
Trotz allen Eifers kann ein Bandscheibenvorfall jeden treffen, weiß die Ärztin.
Doch nicht immer, haben die Patienten auch Schmerzen, oder bemerken den Vorfall überhaupt.
„Operieren müssen wir in der Regel nur, wenn Patienten eine starke Lähmung verspüren. Oder, wenn die Schmerzen so sind, wie zum Beispiel ein Besuch, der nicht mehr weggeht, sich breit macht und nicht mehr aufhört.“
Jedoch seien Therapien immer individuell abzuklären und pauschale Behandlungsempfehlungen nicht möglich. Wichtig sei, auf seinen Körper zu hören und immer im Austausch mit den behandelnden Ärzten zu bleiben. (ija)