Mann stirbt bei Unfall in Delmenhorst - Verursacher verschwindet„Sei doch ein Mann und stell dich" - trauernde Freunde appellieren an flüchtigen Todesfahrer

„Wir werden es immer wieder posten und nicht aufgeben, bis du gefasst bist!“
Über drei Wochen ist der Unfall mit Fahrerflucht inzwischen her. Doch von dem Todesfahrer von Delmenhorst fehlt weiter jede Spur. In den sozialen Medien melden sich jetzt Freunde und Angehörige des Opfers zu Wort. In einem Post sprechen sie direkt zum Unfallfahrer.
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Freund: „Du weißt doch, das du gemeint bist!"
Noch immer sitzen der Schock und die Trauer tief. Nach dem Unfall am 19. November sind es vor allem Angehörige und Nachbarn, die zu dem 58-Jährigen auf die Straße eilen. Trotz schneller Erster Hilfe verstirbt Thomas noch an der Unfallstelle – zu schwer sind seine Verletzungen.
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„Und weißt du, was du der Lebenspartnerin, der Familie und den Freunden antust?“ In einem Facebook-Post macht jetzt ein Freund des Verstorbenen seinen Gefühlen Luft. Seine Worte sind ein offener Brief, der sich direkt an den Täter richtet: „Du weißt doch, dass du gemeint bist! Du hast das Fluchtauto gefahren!“
Zuspruch aus dem Netz! Fahrer vermutlich im Ausland
Die Aufforderung im Netz ist deutlich, der Fahrer soll sich für den Unfall verantworten: „Kannst du den Rest deines Lebens damit leben, dich zu verstecken und Angst zu haben, dass sie dich endlich kriegen? Sei doch ein Mann und stell dich endlich, bevor sie dich kriegen!“ Dafür bekommt der Schreiber viel Zuspruch aus dem Netz, über 580 Mal wurde sein Post innerhalb eines Tages schon geteilt. In den Kommentaren hoffen User auf eine schnelle Aufklärung:
„Irgendwann bekommst du dein Fett weg, ganz gewiss.“
„Ich hoffe, die Polizei bleibt hartnäckig und klärt das auf! Karma will get you!“
„Wir werden auch solange keine Ruhe geben, bis der Fall geklärt ist!“
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Das Tatauto haben die Beamten bereits gefunden, auf dem Gelände einer ehemaligen Kunststofffabrik an der Oldenburger Landstraße. Die Polizei ist sich sicher, dass der SUV passende Unfallspuren hat. Und die Ermittler finden heraus: Der schwarze Mercedes ML ist auf eine Frau aus Delmenhorst zugelassen. Kurz danach gibt die Halterin zu, dass sie während der Todesfahrt im Auto saß, zusammen mit ihrem Sohn (21) und einer weiteren Frau (20). Doch am Steuer soll ein 21-jähriger Bekannter gesessen haben. Die Polizei vermutet, dass der Todesraser ins Ausland geflüchtet ist.
58-Jähriger wird überfahren und zum Sterben zurückgelassen
Es ist Sonntagabend (19. November), als Thomas den Ziethenweg im niedersächsischen Delmenhorst überqueren will. Die Straße ist eine beruhigte 30er-Zone. Plötzlich sei laut Anwohnern ein lauter Knall zu hören gewesen. Wenig später rast ein dunkler SUV davon. Zurück bleibt der schwer verletzte 58-Jährige.
Seine Frau und Anwohner eilen herbei. „Die Zeugen sind logischerweise auch Anwohner, die tragischerweise ihren Nachbarn, ihren Angehörigen, da liegen sehen mussten“, so der Polizeisprecher im Gespräch mit RTL. Trotz schneller Erster-Hilfe-Maßnahmen kann Thomas nicht mehr gerettet werden.
Auch die Polizei appelliert an den Fahrer
„Wir appellieren an seinen gesunden Menschenverstand, sich zu stellen(...) Ich würde damit nicht zurechtkommen, mehr oder weniger ein Menschenleben auf dem Gewissen zu haben“, erklärt ein Sprecher der Polizei Delmenhorst. Über das Hinweisportal der Polizei sind in den ersten Tagen der Ermittlungen bereits zahlreiche Hinweise eingegangen. Trotzdem konnte der Fahrer noch nicht ausfindig gemacht werden. Auf Facebook wünscht sich der Freund des Verstorbenen, dass sein Aufruf sich möglichst weit verbreitet, möglichst europaweit. „Wir werden es immer wieder posten und nicht aufgeben, bis du gefasst bist!“ (okr/jsi)