Kriegsfolgen auch in Deutschland spürbar
Angefeindet, weil er Russe ist: LKW-Fahrer schraubt aus Angst Kennzeichen ab
Es ist Putins Krieg und kein Krieg der Russen – das sagen uns die Menschen mit russischem Pass, die hier in Deutschland leben. Auch im nördlichsten Bundesland, am Kieler Ostuferhafen, sind die Folgen des Krieges mitten in Europa spürbar. Ein LKW-Fahrer erzählt gegenüber RTL, wie er mit Hass im Alltag konfrontiert wird.
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Nur noch wenige russische LKW-Fahrer
Am Kieler Ostuferhafen stehen aktuell nur noch sehr wenige russische LKW-Fahrer, die auf ihre Fähre Richtung Litauen warten. Der 27-Jährige Anton Gregnev ist einer von ihnen, schon seit sechs Jahren transportiert der 27-Jährige regelmäßig Fracht von Frankreich nach Russland. Jetzt spricht er mit RTL über die Anfeindungen seit dem Kriegs-Ausbruch: „Ich habe Sorgen. Ich muss abends mein Kennzeichen abschrauben, weil man sonst meinen LKW kaputt macht. Dann kann ich nicht mehr weiterfahren und bekomme Probleme“, so Anton Gregnev.
Das russische Kennzeichen sorgt für Ärger
Verständnis für den Krieg in der Ukraine hat LKW-Fahrer Anton Gregnev nicht. Trotzdem reicht ein russisches Kennzeichen schon, um sich Ärger einzuhandeln. Auch in Deutschland. Die Stimmung auf dem Parkplatz in Kiel ist deswegen sehr angespannt, wie es Reporter Lorenz Bille beschreibt.
Ein weiterer deutschrussischer LKW-Fahrer hat dem RTL-Reporter erklärt, dass viele seiner Kollegen mit russischen Kennzeichen nach einer Übernachtung hier in Deutschland plötzlich eingeschlagene Scheinwerfer haben oder sogar so bedroht worden sind, dass sie die Polizei rufen mussten. Und das alles im norddeutschen Kiel. (ljo)
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