Darum wird es trotzdem keine Waffenverbote geben
Amokläuferin tötet drei Kinder in ihrer ehemaligen Grundschule - insgesamt sechs Tote bei Bluttat in den USA
Kein Tag in den USA vergeht ohne Waffengewalt, nun trifft es wieder eine Grundschule - diesmal in Nashville. Schwerbewaffnet stürmt Audrey H. (28) ihre ehemalige Grundschule, eröffnet das Feuer und tötet sechs Menschen - darunter drei Kinder. Das älteste war neun Jahre alt. 14 Minuten nach dem ersten Notruf erschießt die Polizei die Amokläuferin und verhindert damit vermutlich Schlimmeres. Das Tatmotiv stellt die Ermittler vor ein Rätsel.
Nashville: Drei Kinder und drei Erwachsene sterben - Schulleiterin unter den Opfern
Montagmorgen kurz vor zehn Uhr: Audrey H. stürmt die Covenant-Grundschule in Nashville – es ist ihre ehemalige Grundschule. Sie kehrte zurück, um zu Morden. Überwachungskameras zeigen, wie sie die Eingangstüren einschießt und unaufgeregt durch die Gänge wandert – schwer bewaffnet mit mindestens zwei Maschinenpistolen und einer Handfeuerwaffe.
14 Minuten nach dem ersten Notruf erschießt die Polizei die Schützin im zweiten Stockwerk. Das Ende einer Bluttat - bei der sechs Menschen aus dem Leben gerissen wurden. Das schnelle Erschießen der Amokläuferin verhinderte Schlimmeres, verdeutlicht Nashvilles Polizeichef John Drake. Rund 200 Kinder werden täglich an der christlichen Grundschule betreut, schreibt die Lokalzeitung „The Tennessean“. Die Einrichtung wirbt mit einem christlichen Leitbild und damit, den Kindern einen sicheren Ort zu bieten, an dem sie sich frei entfalten können.
Schwester der getöteten Neunjährigen: "Ich möchte kein Einzelkind sein.“

Noch während des Amoklaufs an der Schule hatten einige Kinder, in Panik, ihre Eltern angerufen: „Meine Tochter sagte, dass sie sich auf der Toilette versteckte, Schüsse höre und Angst habe, dass jemand kommen würde.“ Ein anderer Vater warnte sein Kind: „Ich sagte meinem Sohn: Sei vorsichtig. Wir wissen nicht, ob es nur ein Schütze war."
Bei einer Gebetswache am Abend trauert auch die Schwester einer getöteten Neunjährigen. „Ich möchte kein Einzelkind sein“, sagt sie dem britischen Boulevardblatt „Daily Mail“.
Berührende letzte Worte gibt es auch von Angehörigen einer getöteten Mitarbeiterin:
„Wir haben keinen Zweifel daran, dass sie nicht kampflos untergegangen ist, um die unschuldigen Kinder zu schützen, die sie heute als Vertretungslehrerin unterrichtet hat. Sie war eine Kämpferin!“

Hinweise auf geplante schwer bewaffnete Tat - trotzdem kein Waffenverbot

„Wir haben ein Manifest, wir haben einige Schriften, die sich auf diesen Tag, diesen Vorfall beziehen, und die wir auswerten“, sagte Polizeichef Drake. Auch Lagepläne der Grundschule wurden gefunden – Hinweise für eine länger geplante Tat. Laut Polizei konnte Audrey die Waffen völlig legal erwerben, aber warum gibt es immer noch kein Waffenverbot?
US-Präsident Joe Biden fordert nach der Tat eine sofortige Verschärfung der Waffengesetze – eine aussichtslose Forderung. Um ein schärferes Waffengesetz durchzusetzen, was die USA laut Experten so dringend bräuchte, ist das Land auf die Kooperationsbereitschaft der Republikaner angewiesen. Hoffnungslos, denn Republikaner und Waffenlobbyisten sollen seit Jahren die Verschärfung von Waffengesetzen verhindern.
Daran haben bisher auch die verheerenden Amokläufe an Grundschulen nichts geändert. (iha)
