Alpha, Beta, Delta & Co
Überblick: Diese Corona-Varianten gibt es bei uns - und so gefährlich sind sie
Coronavirus-Pandemie: Mutationen auf dem Vormarsch
Alpha, Beta, Delta und Eta – kaum hat man sich die Bezeichnungen für die verschiedenen Corona-Variante gemerkt, taucht schon wieder eine neue auf. Doch welche Variante ist wo am meisten verbreitet, welche Symptome hat sie und welche ist eigentlich am gefährlichsten? Ein Überblick.
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Grafik: Wie hoch ist Anteil der Corona-Varianten in Deutschland?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Mutationen des SARS-CoV-2-Virus, auch Coronavirus genannt, als besorgniserregende Varianten („variants of concern“) ein. Dass diese veränderten Virusarten durchaus ernst zu nehmen sind, zeigt nicht nur die aktuelle Lage in Großbritannien, sondern auch die Unterschiede bei den Krankheitsverläufen sowie Symptomen.
In Deutschland ist vor allem die Alpha-Variante verbreitet, wie unsere Grafik zeigt. Gleichzeitig nimmt der Anteil der gefährlichen Delta-Variante rasant zu. Neue Zahlen zu der Verbreitung der verschiedenen Varianten veröffentlicht das Robert Koch-Institut (RKI) üblicherweise jeweils am Mittwochabend.
Welche Corona-Variante derzeit wie stark in Deutschland verbreitet ist, zeigt unsere Grafik:*
Alpha-Variante B.1.1.7: Diese Symptome können auftreten
Die Coronavirus-Mutation B.1.1.7, auch Alpha genannt, wurde zum ersten Mal im September 2020 in Großbritannien nachgewiesen und ist die erste SARS-CoV-2-Variante, die sich von dem zuvor zirkulierenden Coronavirus unterscheidet. Die Unterschiede: Eine leichtere Übertragbarkeit und eine höhere Reproduktionszahl.
Auch die Symptome sind anders und Erkrankte leiden häufiger an:
- Husten
- Halsschmerzen
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Muskelschmerzen
Geschmacks- und Geruchsverlust sind bei dieser Coronavirus-Art keine gängigen Symptome und treten seltener auf.
Lese-Tipp: Wie gut schützt die Impfung vor den einzelnen Corona-Mutanten?
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Beta-Variante B.1.351: Auch diese Mutation ist gefährlich
Im Dezember 2020 wurde das erste Mal über die Beta-Mutation berichtet, die zunächst nur in Südafrika nachgewiesen wurde. Auch dieser Virus-Variante wird eine höhere Übertragbarkeit nachgesagt, sie gelte generell als gefährlich, da eine Infektion meist schwerere Verläufe mit sich bringt. Es treten für die Erkrankung Covid-19 typische Symptome auf.
Gamma-Variante P.1: Welche Symptome können auftreten können
Die erstmals im brasilianischen Amazonas entdeckte P.1-Variante ähnelt der südafrikanischen Variante. Auch sie bringt eine erhöhte Übertragbarkeit mit sich. Die Symptome bei einer Covid-19-Infektion mit der Gamma-Mutation ähneln den bisher bereits bekannten Symptomen, genaueres wird bislang noch untersucht.
Delta-Variante B.1.617.2: Diese Form des Coronavirus hat es in sich
Die vormals als indische Variante bezeichnete Coronavirus-Mutation verbreitet sich aktuell sehr stark in Großbritannien. Sie soll laut vorläufigen britischen Ergebnissen noch leichter übertragbar sein als die Alpha-Variante und schwere Krankheitsverläufe mit sich bringen. Daher gilt sie als besonders gefürchtet.
Auch ihre Symptome sind besonders tückisch:
- Kopfschmerzen
- laufende Nase
- raue Kehle
- Fieber
Genau wie bei der Alpha-Variante darf man sich bei diese Coronavirus-Mutation nicht einzig und allein auf den Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns verlassen, der bislang als typisches Symptom galt. Vor allem für jüngere Menschen ist dies hinterhältig, da sich eine Covid-19-Erkrankung in diesem Fall wie eine einfache Erkältung anfühlen kann.
Lese-Tipp: RKI besorgt: Mehr als jede dritte Corona-Infektion bereits Delta
Zur Eta-Variante B.1.525 ist bisher wenig bekannt
Die sogenannte Eta-Variante wurde nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erstmalig im Dezember 2020 in Angola nachgewiesen. Sie zählt aktuell „nur“ zu den „variants of interests“ (VOI), steht also unter strenger Beobachtung. Sie zählt jedoch noch nicht zu den „besorgniserregenden Varianten".
Aus diesem Grund gibt es zur Eta-Mutation kaum Daten, inwiefern sich die Symptome von sowohl dem „normalen“ Coronavirus als auch den anderen Varianten unterscheidet.
Angst vor weiteren Varianten
Aktuell wird die sogenannte Lambda-Variante aus Lateinamerika von der WHO besonders ins Visier genommen, da auch sie ansteckender sein soll und von unserem Immunsystem womöglich schlechter bekämpft werden kann. Das geht aus Berichten der UN-Behörde hervor.
Zum ersten Mal wurde diese Form des Coronavirus’ im August 2020 in Peru nachgewiesen. Mittlerweile gibt es vermehrt Fälle in Argentinien und Chile. Wie groß die Gefahr tatsächlich ist und welche Symptome in diesem Fall auftreten können, will die WHO noch herausfinden.
Auch die vietnamesische Regierung hat Ende Mai bekannt gegeben, dass eine neue Coronavirus-Variante im Land entdeckt worden sei. Laut Gesundheitsminister Nguyen Thanh Long weise die Mutation sowohl Eigenschaften der britischen als auch der indischen Form auf. Was vielen Menschen hier Angst macht: angeblich soll sie sehr leicht über die Luft übertragbar sein.
Zusätzlich stehen weitere Mutationen und ihre möglichen Ausbreitungen unter Beobachtung.
Zum Vergleich: Diese Symptome treten bei "normaler" Infektion auf
Als häufigste Krankheitszeichen werden bei einer „regulären“ Covid-19-Erkrankung folgende Symptome genannt:
- trockener Husten und Halsschmerzen
- Schnupfen
- Fieber über 38°C
- Kopfschmerzen
- Atemnot
- Abgeschlagenheit
- Muskel- und Gelenkschmerzen
In seltenen Fällen ist auch von
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Bindehautentzündung
- Lymphknotenschwellung
- Benommenheit
Letztendlich gilt: Die verschiedenen Symptome und ihre Ausprägungen sind von Person zu Person unterschiedlich, richtig Covid-19-typische Symptome lassen sich teilweise sehr schwer erkennen. Um eine weitere Ausbreitung der übertragbaren Mutationen in den Griff zu kriegen, sollten die bekannten Hygieneregeln weiterhin beachtet werden. (vdü)
*Die Daten in der Grafik stammen aus dem jeweils aktuellsten VOC-Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) und beziehen sich auf die Ergebnisse der Gesamtgenomsequenzierung. Dazu werden im Labor positive Coronavirus-Proben einer Stichprobe molekularbiologisch analysiert, um den gesamten Bauplan des vorliegenden Virustyps mit anderen Erregervarianten vergleichen zu können. Neue Zahlen zur Verteilung der Corona-Varianten werden üblicherweise jeweils am Mittwochabend vom RKI veröffentlicht.