Spinale Muskelatrophie
Ärzte sagten, sie könne niemals Kinder kriegen - jetzt hat Tonje (24) zwei Töchter
„Ärzte haben mich gewarnt, ich könne niemals Kinder bekommen. Doch ich habe es geschafft zwei Töchter großzuziehen.“
Hinter diesem Zitat steckt eine starke Mutter. Tonje Larsen (24) aus Norwegen hat sich Kinder gewünscht und sich davon nicht abbringen lassen – auch nicht von einer schweren Muskelerkrankung. Trotzdem muss sie jetzt immer wieder unfassbare Vorwürfe über sich ergehen lassen.
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Tonje hört nicht auf ihre Ärzte
Tonje Larsen wird mit Spinaler Muskelatrophie (SMA) Typ2 geboren. Das ist eine seltene
Krankheit, die zu fortschreitender Muskelschwäche führt. Sie hat eine Lungenkapazität von nur 19 % und kann ihren Körper nur wenig bewegen. Eine Schwangerschaft? Undenkbar. Zumindest für ihre Ärzte. Sie warnen Tonje, dass eine Schwangerschaft möglicherweise tödlich für sie enden würde. Doch Tonje und ihr Partner Morten (30) wollen unbedingt Kinder haben und setzen sich über die Warnung hinweg. „Für uns hieß es jetzt oder nie, da ich ständig schwächer werde und in Zukunft möglicherweise zu schwach sein könnte.“ Und tatsächlich ziehen die beiden es durch. Jetzt haben sie zwei gemeinsame Töchter: Gulla (2) und die sechmonate alte Kornelie. Beide wurden per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht und sind kerngesund.
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Im Netz gibt es Kritik: "Egoistisch"
Doch ihr Glück scheinen dem Paar viele nicht zu gönnen. Immer wieder muss Tonje online lesen, dass sie wegen ihrer Behinderung keine gute Mutter sein könne und dass ihr Mann jetzt drei Babies zu pflegen hätte – die zwei Töchter und Tonje. Es sei egoistisch als Frau mit Behinderung Kinder zu bekommen, nur um sich selbst zu Verwirklichen. Die Zweifach-Mama lässt sich davon aber nicht unterkriegen: „Ich wünschte, die Menschen würden akzeptieren, dass ein Leben mit Behinderung kein schlechtes Leben ist. Leben ist das, was man daraus macht.“ Immerhin die Unterstützung ihrer Familien ist dem Paar sicher, das allen zeigt: Eine so schwere Krankheit ist kein Grund, nicht das Leben zu führen, was man möchte. (mol)