„Wir dachten, er sei tot“

19 Magnete verschluckt: 3-Jähriger kämpft um sein Leben

Reggie Hodgson aus Lincoln (England) ist eigentlich ein kleiner Wirbelwind. Doch von einem Moment auf den anderen bewegt der 3-Jährige sich kaum noch, will nicht mehr sprechen oder essen. Im Krankenhaus der Schock: Reggie hat 19 kleine Magnetkugeln verschluckt, die in seinem Körper feststecken und ihn zu vergiften drohen. Wie seine Mutter den schrecklichen Moment erlebt und was die Ärzte tun müssen, um ihren Sohn zu retten, sehen Sie im Video.

Drohende Blutvergiftung durch Rost

Martina Hodgson weiß, wie gefährlich kleine Gegenstände für ihren Sohn sind: "Er ist auf Autismus getestet, hat sensorische Probleme und nimmt fast alles in den Mund.“ Deshalb nahm sie ihm die Magnetkugeln seiner Brüder ab und verbot ihm, mit ihnen zu spielen. Doch „irgendwie hat er es geschafft, doch noch einige in die Hände zu bekommen", erzählt sie RTL im Interview.

Mit fatalen Folgen: Eine Kugel wäre wohl auf natürlichem Weg wieder herausgekommen, doch 19 Stück lassen Reggies kleinen Körper zusammenbrechen. Denn die Magnete behalten ihre Wirkung auch noch im Darm - „dadurch haben sich die einzelnen Darmschlingen richtig verknotet und übereinandergelegt“, erklärt Kinderärztin Dr. Stefanie Schwarz-Gutknecht. Durch den Druck durchlöchern sie die Schleimhaut an vier Stellen. Außerdem beginnen sie zu rosten, weshalb Reggie eine Blutvergiftung droht.

Auch der kleine Beck (4) aus Wisconsin (USA) machte diese schreckliche Erfahrung. Dank der schnellen Reaktion seiner Mutter und der Ärzte geht es ihm heute aber wieder gut.

Kleine Gegenstände & Kinder: Nicht nur Erstickungsrisiko

Von Kindern verschluckte Gegenstände im Klinikum Dresden
All diese Gegenstände haben Kinder verschluckt.
RTL

Immer wieder werden verschluckte Gegenstände für kleine Kinder lebensgefährlich – vor allem, weil sie daran zu ersticken drohen, aber nicht nur deshalb. Birgit Knoll ist seit 40 Jahren Kinderkrankenschwester. Im Klinikum Dresden hat sie eine erschreckende Sammlung angelegt, um Eltern zu warnen: „Münzen, Knopfzellen, Stiele von Lutschern, Ketten, diverse kleine Spielzeuge, Fingerringe, Ohrringe, Buntstifte – eigentlich alles, was man sich denken kann.“ Jede Woche werden zwei bis drei Kinder in das Krankenhaus eingeliefert, weil sie etwas verschluckt haben.

Operiert wird in der Regel jedoch erst, wenn der Gegenstand nicht auf natürlichem Weg aus dem Körper ausgeschieden wird – so auch bei Reggie. Bei diesen Symptomen sollten Eltern aufmerksam werden:

  • Fieber

  • Extreme Bauchschmerzen

  • Erbrechen

  • Kein Stuhlgang mehr

  • Blässe, fahle Haut

  • Apathisches Verhalten

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Erste Hilfe bei Verschlucken: Diese Handgriffe retten Leben

Im schlimmsten Fall zählt jede Sekunde. Das musste auch Ex-GZSZ-Star Isabell Horn erfahren, als Baby Fritz fast an einem Aufkleber erstickt wäre. Nur durch ihr schnelles Handeln konnten sie und ihr Mann ihm das Leben retten.

Worauf es bei der ersten Hilfe ankommt, wenn Ihr Kind etwas verschluckt, können Sie hier nachlesen.