Weil sie von Geburt überrascht wurde

24-jährige Mutter erschlägt ihr Baby Rabea an Tischkante - jetzt gesteht sie vor Gericht

Geständnis im Prozess um totes Baby Rabea: Mutter Carolina P. gesteht den Mord ihres neugeborenen Kindes. Die 24-Jährige aus Mönchengladbach will die Schwangerschaft nicht bemerkt haben – und ihr Umfeld offenbar auch nicht. Nachdem sie ihr Kind zur Welt brachte, schlug sie den Kopf des Neugeborenen mehrfach gegen eine Tischkante und das Baby starb. Anschließend warf Carolina P. die Babyleiche in einen öffentlichen Mülleimer – wo sie später von einer Flaschensammlerin gefunden wurde. Jetzt beginnt der Prozess gegen die 24-Jährige – mehr dazu hier im Video.

An die Entsorgung im Mülleimer erinnert sich die Angeklagte nicht

Der Prozess um das getötete Baby begann mit einem Geständnis: Die 24-jährige Carolina P. gab zu, ihr neugeborenes Kind im März 2022 getötet zu haben. Ihr Motiv? Die Mutter sei von der Geburt überrascht worden. Sie habe kein Kind erwartet, erzählte sie vorm Landgericht. Nachdem sie in der Nacht Bauchschmerzen bekommen hatte, duschte sie sich kalt ab – und sah das Kind zwischen ihren Beinen. Sie schlug den Kopf des schreienden Babys mehrfach gegen eine Tischkante und das Baby erlag den Verletzungen.

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Die Angeklagte hat die Leiche des Neugeborenen wohl in einen naheliegenden öffentlichen Mülleimer geworfen. Doch daran kann sich die 24-Jährige offenbar nicht mehr erinnern. Auch wer das Bad nach der Geburt sauber gemacht habe, wisse sie nicht. Eine Flaschensammlerin hatte die Leiche des Kindes später entdeckt. Die Polizei begann sofort zu ermitteln.

Ermittler taufen das Baby Rabea

Zwei Monate lang suchte die Polizei nach der Mutter des unbekannten toten Babys. Die Ermittler gaben ihm den Namen Rabea. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde Rabea in einem kleinen weißen Sarg beerdigt. Der Polizeipräsident und der Oberbürgermeister waren unter den Trauergästen. Am Fundort hatten die Ermittler einen Schaukasten mit einer Briefbox für anonyme Hinweise aufgestellt.

Der Ermittlungserfolg kam durch einen DNA-Reihentest im Umfeld des Fundorts. Dieser brachte die Polizei auf die Spur von Carolina P. Die polnische Staatsangehörige nahm sogar freiwillig daran teil. Vor Gericht sagte sie dann am Donnerstag (24. November), dass sie zwar von dem toten Baby gehört hat, aber nicht realisierte, dass es ihr Kind sein könnte. Auch der Vater konnte ermittelt werden. Der 41-jährige Bahnkundenbetreuer aus Mettmann und Freund der Angeklagten ist der Vater – auch er will die Schwangerschaft nicht bemerkt haben. (xas)

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"Taten können nicht gerechtfertigt werden"

Carolina P. wirkt während des Prozesses gefasst, sagt aus und antwortet auf Fragen. Eine Gefängnispsychologin hatte die Angeklagte während der Untersuchungshaft gesprochen. Die 24-Jährige wird von ihr als unkompliziert eingeordnet. Sie habe keinen Drang, sich für die Tat zu rechtfertigen. „Sie sagte auch, dass man das nicht könne“, berichtete die Psychologin aus einem Gespräch mit der Angeklagten. Das Gericht plant drei weitere Verhandlungstage. (xas)