Warum denn das?

Berliner Professor fordert 100 Euro pro Liter Sprit

Daniel Reinhardt
Liter Sprit für 100 Euro? Erst dann werden wir unser Verhalten ändern, glaubt ein Berliner Professor.
deutsche presse agentur
von Aristotelis Zervos

100 Euro für einen Liter Benzin oder Diesel? Das kann sich ein Berliner Professor durchaus vorstellen. Warum er damit an die Öffentlichkeit geht.

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"Menschen sollen darüber nachdenken, in welchem Umfang sie ihr Auto benötigen"

Für Autofahrer wird es langsam eng in Deutschland. Viele Kommunen treiben die Mobilitätswende voran, wollen weniger Autos in den Innenstädten.

Der Umstieg vom Auto auf alternative Fortbewegungsmittel soll vor allem finanziell erzwungen werden. So plant die Stadt Köln, die Gebühren fürs Anwohnerparken zu verzwölfachen.

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Jetzt will auch Jura-Professor Gregor Bachmann von der Humboldt-Universität in Berlin ans Geld der Autofahrer. „Erst wenn der Liter 100 EUR oder mehr kostet, werden unsere lieben Mitbürger*innen anfangen, langsam darüber nachzudenken, ob es auch mal ohne Auto geht“, twittert der Jurist.

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CO2-Aktivitäten meiden?

Aber wie kommt der Experte für Deutsches und Europäisches Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht auf den saftigen Preis von 100 Euro für den Liter Sprit?

Auf die Nachfrage eines Twitter-Users erklärt Bachmann seinen Vorschlag: „Genau das ist ja die Idee. Nämlich die einer (allgemeinen) CO2-Steuer (die von Klimaökonomen dringend empfohlen wird, politisch aber leider nicht umzusetzen ist). Damit man spürt, wo überall CO2 drin ist - und die entsprechende Aktivität meidet.“

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An seinen Vorschlag gibt es viel Kritik. „Als Professor, der in seiner warmen Bude sitzt und Blödsinn postet, kann man so etwas twittern. Als Selbständiger, der aufs Auto angewiesen ist, sieht das anders aus. Grüße aus der Realität“, lautet die Reaktion von Markus H. auf Twitter.

Und auch Selena B. kann dem Vorschlag nichts abgewinnen: „Nein, es geht für viele Menschen NICHT ohne Auto. Das Auto stehen zu lassen bedeutet für diese Menschen die Wohnung nur noch im fußläufigen Radius verlassen zu können. Zudem KANN nicht jeder ÖPNV (wenn es ihn überhaupt gibt) oder Fahrrad nutzen. Ekelhafte Ignoranz.“

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Für den Juristen Bachmann steht aber fest: „Tatsache ist eben, dass die allermeisten Menschen erst dann ihr Verhalten ändern, wenn Fehlverhalten weh tut oder richtig teuer wird. Ich will mich da selbst gar nicht ausnehmen.“

Dann kann ja Herr Bachmann gleich bei sich selbst anfangen.