Brutaler Kung-Fu-Tritt erzürnt England

„Die rücksichtsloseste Attacke auf einem Fußballplatz, die ich je gesehen habe”

 Jean-Philippe Mateta wird von Millwall-Torhüter Liam Roberts brutal umgetreten.
Jean-Philippe Mateta wird von Millwall-Torhüter Liam Roberts brutal umgetreten.
dpa

Fußball-England ist schockiert!
Statt den Ball traf Millwall-Keeper Liam Roberts bei einer missglückten Rettungsaktion Jean-Philippe Mateta von Crystal Palace brutal am Kopf. Die Sorgen waren groß. Doch einen Tag nach der Horror-Attacke konnten Fans weltweit wieder aufatmen. Das Horror-Foul sorgt dennoch weiter für reichlich Zündstoff.

Karate-Tritt für Matetas Vereinsboss lebensgefährlich

Jean-Philippe Matetas Vereinsboss Steve Parish schäumte nach dem Horror-Foul vor Wut. „Das ist die rücksichtsloseste Attacke auf einem Fußballplatz, die ich je gesehen habe”, erklärte der britische Geschäftsmann gegenüber der BBC. Palace-Trainer Oliver Glasner sprach von einem „schrecklichen” Foul. „Das ist so gefährlich, und wir haben alle eine Verantwortung für unsere Gesundheit.”

Was war passiert? Im FA-Cup-Spiel gegen Crystal Palace rauschte der Torwart vom FC Millwall mit einem Kung-Fu-Tritt in den Ex-Mainzer (2018 bis 20221) hinein, erwischte den Angreifer mit den Stollen seitlich am Kopf. Mateta blieb nach der Attacke regungslos liegen und konnte erst nach minutenlanger Behandlung unter anderem mit einer Beatmungshilfe vom Platz gebracht werden. Liam Roberts war für seinen Tritt erst nur mit der Gelben Karte verwarnt worden, nach Ansicht der Videobilder erhielt er Rot.

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Für Parish steht fest, dass der Übeltäter seinen Gegenspieler mit seinem irren Karate-Tritt sogar hätte töten können. „Ich denke, er sollte sich gründlich hinterfragen, dieser Junge, denn er gefährdet mit einer solchen Attacke einen Berufskollegen, vielleicht sogar sein Leben.”

Absolut geschmacklos: Genau das hatten sich einige Millwall-Fans sogar gewünscht. Laut Medienberichten verhöhnten die Anhänger den am Boden liegenden Stürmer, sangen „Let him die!” („Lasst ihn sterben!”). Der englische Verband FA verurteilte laut der BBC die Sprechchöre, erklärte aber zugleich, dass sie nicht gegen die Regeln verstoßen.

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Ex-Bundesliga-Star Mateta mit 25 Stichen genäht

So weit ging es glücklicherweise nicht. Dennoch wäre ein deutlich schlimmeres Szenario möglich gewesen, wenn Mateta nur ein paar Zentimeter weiter rechts getroffen worden wäre. Angesichts der Diagnose ist man nun aber fast geneigt zu sagen, dass der Angreifer großes Glück im Unglück gehabt hat. Laut des Vereins musste Matetas linkes Ohr mit 25 Stichen (!!) wieder angenäht werden. Ansonsten gehe es dem Profi aber gut, auch das Krankenhaus habe er bereits wieder verlassen können. Auch der brutal gefoulte Ex-Bundesliga-Stürmer gab auf Instagram Entwarnung. Das medizinische Urteil seines Trainers Glasner fiel dennoch düster aus: „Sein Ohr sieht schrecklich aus.” (pol/mit dpa)