„Wir müssen wirklich aufeinander aufpassen”
Schon wieder ein tragischer Todesfall - Rad-Star schlägt Alarm!

Wie viele Freunde müssen noch sterben?
Der Radsport ist erschüttert vom schrecklichen Tod von einem aus ihrer Mitte: André Drege (†25). Selbst die allergrößten Stars zeigen sich bei der Tour de France tief bestürtzt. Und einer von ihnen findet ganz klare Worte: So kann es nicht weitergehen!
Rad-Star Tadej Pogacar: Unser Job ist sehr gefährlich!
Für Tadej Pogacar (25) - aktuell Gesamtführender bei der Tour de France 2024 - ist die Nachricht vom Tod des norwegischen Radprofis bei der gleichzeitig ausgetragenen Österreich-Rundfahrt „ein Schock”. Der Slowene macht keinen Hehl aus seinen Gefühlen: „Es ist schwer zu verarbeiten, was passiert ist. Das ist sehr traurig zu hören.” Und er fügt einen dringenden Appell hinzu: „Wir haben einen coolen Job, aber in den meisten Fällen ist er sehr gefährlich. In der Radsport-Welt müssen wir wirklich aufeinander achten und aufeinander aufpassen.”
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Der tragische Vorfall ereignete sich auf der Königsetappe der Österreich-Rundfahrt am Samstag: Drege kam auf der Abfahrt vom Großglockner Richtung Heiligenblut in einer Ausreißergruppe zu Fall und erlag seinen Verletzungen. Der 25-Jährige wurde bewusstlos am Straßenrand aufgefunden und von Verkehrsteilnehmern reanimiert. Die Wiederbelebungsversuche wurden vom Team eines Rettungshubschraubers fortgeführt, blieben jedoch erfolglos, wie die Polizei mitteilte . Wie es genau zu dem verheerenden Sturz kam, ist noch unklar.
Freunde tragen schwarze Armbinde bei der Tour de France
Die Österreich-Rundfahrt endete mit einer emotionalen Kondolenzfahrt. Die Erinnerungsfahrt sei der ausdrückliche Wunsch von Andrés Vater, seinen Team-Kollegen und dem ganzen Team gewesen. Auch anderswo würdigte man Drege. Die Fahrer der norwegischen Mannschaft Uno X erschienen vor der 9. Etappe der Tour de France geschlossen in erster Reihe mit einer schwarzen Armbinde. Erst dahinter platzierten sich die Trikotträger um den Gesamtersten Pogacar. Bei Uno X stehen bei der Tour insgesamt sieben Norweger im Team, die zum Teil gut mit Drege befreundet waren.
„Ich kannte ihn ein bisschen, war in der Nationalmannschaft mit ihm. Er war ein guter Typ”, sagt sein Landsmann Kristoff, immerhin viermaliger Tour-Etappengewinner: „Er war nah dran an einem Profi-Vertrag. Das ist wirklich unglaublich. Diese Sachen passieren und sie scheinen unglücklicherweise immer mehr zu passieren.”
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Todesfälle im Radsport nehmen seit Jahren zu
Wie recht er hat! Denn: Wieder einmal wurde der Radsport damit von einem Todesfall erschüttert! Erst im vergangenen Jahr starb der Schweizer Gino Mäder bei der Tour de Suisse auf einer Abfahrt. In Erinnerung sind auch noch die Todesfälle der beiden Belgier Michael Goolaerts beim Klassiker Paris-Roubaix (2018) und Bjorg Lambrecht bei der Polen-Rundfahrt (2019). Oder auch die beiden Italiener Michele Scarponi (2017) und Davide Rebellin (2022), die jeweils im Training nach einem Verkehrsunfall starben.
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Mit dem Namen von André Drege ist diese traurige Liste nun noch ein Stück länger geworden! (nlu/dpa)