Wo Rinder und Schweine ohne Angst sterben dürfenLandwirt Alexander Schmidt schlachtet sein Vieh direkt auf der Weide

„Langsam. Na, na, na, na, na, na, na. Hinter mir bleiben! Ich gehe voran.” Alexander Schmidt führt seine Rinder in Bienenbüttel hinter sich auf die Weide.
„Langsam. Na, na, na, na, na, na, na. Hinter mir bleiben! Ich gehe voran.” Alexander Schmidt führt seine Rinder in Bienenbüttel hinter sich auf die Weide.

Ein Tier, das ohne Stress lebt, soll auch ohne Stress sterben.
Nach diesem Motto schlachtet Alexander Schmidt in Bienenbüttel seine Rinder und Schweine. Bedeutet: Seine Tiere leben und sterben anders, als bei anderen Landwirten. Doch dieses Konzept kommt nicht für jeden Landwirt infrage.

Schlachttag ist ein Tag wie jeder andere

Er ist Landwirt, Metzger und Vertriebler zugleich. Auf seinem Hof in Bienenbüttel hält Alexander Schmidt rund 200 Tiere. Das Besondere? Er schlachtet seine Rinder direkt auf der Weide, die Schweine im Stall. Keine Fahrt zum Schlachter, kein Stress: „Das Allerwichtigste ist, dass sich der Schlachttag in den Abläufen von einem normalen Tag absolut nicht unterscheidet,” so Schmidt.

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Schneller als die Angst

„Am Schlachttag ist es so, dass die Tiere in den Fang laufen, dann am Hals fixiert werden,” erklärt der Betriebsleiter gegenüber RTL. In diesen Fang – ein Flur aus Zäunen – laufen mehrere Rinder ein: „Damit hat das Tier weiterhin das Herdengefühl und entwickelt keine Angst.” Dann geht es für das fixierte Rind ganz schnell, sozusagen: Stressfrei.

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Warum macht das nicht jeder Landwirt so?

Die Rinder werden nicht gemästet und sind das ganze Jahr auf der Weide und genau das sei gut für das Endprodukt, meint Alexander Schmidt. Allerdings weiß der Landwirt, Metzger und Vertriebler auch, warum nicht jeder seine Rinder so halten kann: „Da muss man ganz ehrlich sagen, wenn jetzt nur noch Weideschlachtung gemacht würde, dann hätten wir wirklich Versorgungsprobleme.”

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherchen