Auf dem Gelände ist auch eine Kita!
Wolfsattacke direkt vor der Haustür? Schafe von Familie Voß totgebissen

Es wirkte wie ein idyllischer Morgen - doch dann DAS!
Am Samstagfrüh (19. April) läuft Heidi Voß eine Runde mit ihrem Hund. Ihr Blick schweift über die Koppel direkt neben ihrem Erlebnishof Viehbrock in Rendswühren (Schleswig-Holstein). Dann greift sie entsetzt zum Telefon.
Der Anblick ist kaum zu ertragen
Tote und verletzte Tiere liegen auf der Koppel neben dem Kultur-, Bildungs- und Erlebniszentrum Hof Viehbrook. „Ich habe ein Schaf entdeckt, das strampelte. Und dann habe ich diese große Wunde gesehen. Das ganze Hinterbein war herausgerissen, aber es lebte noch. Ich konnte nichts mehr sagen“, erzählt die schockierte Heidi Voß im Gespräch mit RTL. Sofort ruft sie ihre Tochter und ihren Schwiegersohn an. Die Familie wohnt nur einen Kilometer vom Hof entfernt. Sie eilen zur Weide, trennen die verletzten von den übrigen Tieren und informieren die Tierärztin.
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Es werden böse Erinnerungen wach
Es wäre nicht das erste Mal für die Familie Voß, dass ein Wolf zuschlägt und die Tiere ihres Hofes angreift und tötet. Was die Familie besonders erschüttert, ist, dass sich der mutmaßliche Wolf so dicht an das Haus getraut hat. Und das, obwohl an Ostern jede Menge Betrieb auf dem Erlebnishof war. Hier spielen Kinder, es gibt sogar eine Kita. Familie Voß macht das Angst. „Warum kommt der Wolf hierher, wenn hier das pure Leben ist? Es ist ja beleuchtet und wir haben auch Hunde und trotzdem richtet er in einer Entfernung von 25 bis 30 Metern so ein Massaker an“, sagt Schwiegersohn Christian Rahe sichtlich schockiert.

Tierärztin muss mehrfach anrücken
Dem mutmaßlichen Wolf sind acht Schafe zum Opfer gefallen. Vier davon sind tot. Die Tierärztin muss an dem Tag des Vorfalls dreimal zu dem Hof kommen. Denn das Blut tritt nicht direkt durch das Fell, wenn die Tiere nur leicht verletzt werden. Immer wieder findet die Familie weitere, verletzte Tiere. Eines muss eingeschläfert werden. Die Überlebenden bekommen Antibiotika sowie Schmerzmittel und werden regelmäßig kontrolliert. Auch ein Rissgutachter untersuchte die Tiere. Für ihn bestünde kein Zweifel, dass ein Wolf zugeschlagen habe: Die Kehlbisse seien eindeutig.
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Was, wenn der Verdacht sich bestätigt?
Der Wolf ist nach wie vor streng geschützt und darf nur unter ganz bestimmten Kriterien und nach vorheriger Genehmigung geschossen werden. Zum Beispiel, wenn er Menschen gefährdet oder wolfssichere Zäune überwindet und dahinter Tiere reist. Das Landwirtschaftsministerium in Kiel sieht auf RTL-Nachfrage keine Voraussetzung erfüllt, um das Tier zu töten. Auch muss noch offiziell bestätigt werden, dass tatsächlich ein Wolf die Schafe getötet und verletzt hat. Familie Voß bleibt mit der Unsicherheit zurück, ob und wann hier nochmal ein Wolf zuschlagen könnte.