Er arbeitet in seinem Kinderzimmer

Dieser Bürgermeister wohnt noch bei seinen Eltern

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Tim Tietz (23) zeigt seine Bürgermeisterkette.
RTL Nord

Er ist der jüngste Bürgermeister Niedersachsens und arbeitet in seinem Kinderzimmer!
Mit gerade einmal 23 Jahren trägt Tim Tietz politische Verantwortung für fast 2.000 Menschen im Ort Lauenstein (Niedersachsen). Doch nicht jeder nimmt den jungen Politiker ernst.

Schon früh politikinteressiert

Tim ist ehrenamtlicher Ortsbürgermeister. Neben seinem Schreibtisch hängt das Wappen von Lauenstein, im Schrank dahinter glänzt die Bürgermeisterkette, die Tim bei seinem Amtsantritt überreicht bekommt. Das Kinderzimmer im Haus seiner Eltern ist gleichzeitig der Arbeitsplatz für den jungen Bürgermeister. Seit 2024 hat Tim als Bürgermeister das höchste Amt in Lauenstein inne. Die Begeisterung für Politik packt ihn aber schon als Teenager. „Das ist eigentlich gar nicht so, wie man das erwartet von einem Jungen in so einem Alter. Aber Tim war immer völlig interessiert und hat viele Nachrichtensendungen geguckt“, erinnert sich die Mutter des Bürgermeisters im Gespräch mit RTL.

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Tim Tietz geht als Bürgermeister regelmäßig durch „seinen” Ort.
RTL Nord

Er arbeitet eigentlich als Heizungsanlagenbauer

Eigentlich arbeitet Tim als Heizungsanlagenbauer vier Tage die Woche. Am Freitag ist er dann zusätzlich Bürgermeister, fährt zur Gemeinde, um weitere Projekte zu besprechen und hat ein offenes Ohr für die Lauensteiner: „Ich finde das total geil. Ich freue mich jedes Mal, wenn man in dem Ort, wo man herkommt, sieht, als Bürgermeister kann man auch bewegen. Auch wenn es nur kleine Sachen sind“. Trotz seines Engagements sind einige Menschen voreingenommen, wie Tim im RTL-Gespräch erzählt: „Wenn man nicht direkt sagt, dass man Ortsbürgermeister ist, denken sich manche ‚Was will der jetzt von mir?‘ Das hatte ich auch schon ein paar Mal.“

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Herausforderung liegt woanders

Diese Erfahrung macht er vor allem mit älteren Menschen oder einzelnen Behörden: „Wenn man sich von jeder Kleinigkeit persönlich angreifen lässt, dann ist man relativ schnell raus aus dem Game. Man darf das nicht auf sich sitzen lassen“, sagt Tim. Die meisten Lauensteiner finden den frischen Wind in ihrer Politik aber super. Ausgerechnet die eigene Generation macht es Tim schwer, wie er erzählt: „Gerade Leute in meinem Alter haben nicht unbedingt Bock auf Politik. Es ist schwer, die zu begeistern, mit anzupacken - ob das jetzt im Ortsrat oder im Verein ist“. Bis Ende 2026 hat der junge Bürgermeister dafür noch Zeit, dann stehen die nächsten Wahlen an. Für die möchte sich der 23-Jährige natürlich wieder als Bürgermeister aufstellen und wählen lassen. Und wer weiß: Vielleicht sitzt Tim in naher Zukunft sogar im Niedersächsischen Landtag.