So schnell wie er ist kein anderer Deutscher! Hamburger Owen Ansah leistet Unglaubliches − doch die Reaktionen im Netz machen fassungslos

Ein Sieg zum Staunen, Reaktionen zum Kopfschütteln!
Der Hamburger Owen Ansah sprintet bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig eine historische Bestzeit. Doch mit dem Erfolg kommt plötzlich auch der Hass!
Rassistische Kommentare nach Sieg

In unfassbaren 9,9 Sekunden läuft der Sprinter vom Hamburger Sport-Verein die 100 Meter. Damit ist er der erste Deutsche, der das jemals geschafft hat. Eigentlich ein Grund zum Feiern. Doch der Sieg wird überschattet von rassistischen Beleidigungen und Hass-Kommentaren in den sozialen Medien. Ansah selbst äußert sich am Dienstag (2. Juli) bei einem Pressegespräch dazu nicht − für ihn soll sein Mega-Erfolg im Fokus stehen.
HSV-Vereinspräsident Marcell Jansen stellt dafür klar: „Wir dürfen solchen Leuten keinen Zentimeter Platz für ihre absurden Aussagen lassen. Der HSV steht ganz klar für Vielfalt und Diversität. Und jeder Mensch bei klarem Verstand weiß: Owen ist ein Aushängeschild für unseren Verein, für den deutschen Sport und für die deutsche Gesellschaft.”
Verband prüft Strafanzeige
Der Deutsche Leichtathletik-Verband sichtet nun die entsprechenden Kommentare und prüft juristische Schritte. „Wir als DLV haben da schon eine klare Haltung. Der DLV steht für Leichtathletik, steht für Vielfalt. Die Nationalmannschaft ist ein ganz klares Abbild unserer Gesellschaft und wir haben dort auch eine ganz klare Nulltoleranzpolitik gegenüber Rassismus, Hetze, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit”, sagt Sportvorstand Jörg Bügner am Abend nach der Deutschen Meisterschaft. „Wir stehen hinter unseren Athleten, die die Vielfalt unserer Gesellschaft abbilden. Und wir zögern da auch nicht, bei entsprechenden Formulierungen Strafanzeige zu stellen.”
Lese-Tipp: So geht ihr richtig mit Rassismus im Alltag um
Im Video: Ansah hat sich schon 2021 für Olympia qualifiziert
Owen Ansah will noch schneller laufen

Für Owen Ansah selbst überwiegt die Freude über seinen Triumph. „Den deutschen Rekord kann mir zwar wieder jemand wegnehmen. Aber dass ich der erste Deutsche bin, der unter zehn Sekunden gerannt ist, das kann mir niemand mehr wegnehmen”, sagt er. Der Sportler ist sich sicher: Da ist sogar noch Luft nach oben!„Ich denke auf jeden Fall, dass ich da noch mal etwas schnell laufen kann”, verrät er im Gespräch mit RTL. Mit diesem Selbstvertrauen geht es für ihn Ende Juli zu den olympischen Spielen nach Paris. „Ich möchte das einfach alles aufsaugen. Ich konnte ja zeigen, dass ich gut drauf bin − und das möchte in Paris dann auch zeigen.” (sis/dpa)
Lese-Tipp: Wegen Nazi-Video-Eklat - jetzt kommen die Punks nach Sylt!