Bunte Steine für mehr Barrierefreiheit!Anfragen aus aller Welt! Hier baut Lego-Oma Rita künftig ihre Rollstuhl-Rampen

von Tobias Radloff und Larissa Pitzen

Mit Bauklötzen zum internationalen Erfolg!
Rita Ebel aus Hanau hat mittlerweile eine lange Warteliste. Sie stellt bunte Rampen für Rollstuhlfahrer her – und zwar aus Lego! Wir haben sie in ihrer neuen Werkstatt getroffen. Wie die Kundschaft auf ihren neuen Laden reagiert, erfahrt ihr im Video!

Neuer Lego-Oma-Laden in Hanau

Mit einem strahlenden Lächeln öffnet Rita Ebel die Tür und bittet herein. „Hereinspaziert in mein neues Reich“, begrüßt sie den RTL-Reporter. Und der findet sich in einem kleinen Ladenlokal in der Mitte von Hanau wieder: In großen Kisten sammeln sich die Lego-Steine, mal nach Farbe, mal nach Größe sortiert. Ein Paradies für jeden Lego-Fan, doch das ist bei ihrer Arbeit nur ein schöner Nebeneffekt. Rita geht es nämlich darum, die Welt ein Stück weit barrierefreier zu machen und das Verständnis für Menschen im Rollstuhl oder Rollator zu stärken.

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Besonders gefällt der 67-Jährigen daran: „Ich darf immer alles hier liegen und stehen lassen, muss nichts mehr wegräumen und habe meine eigenen Räumlichkeiten, in denen ich auch mal Workshops anbieten kann.“ In den Workshops lernen die Teilnehmer dann einserseits, wie man eine Lego-Rampe baut. Andererseits erfahren sie beim Probefahren im Rollstuhl auch, wie schwer es für Menschen im Rollstuhl sein kann: „Zu sehen, wie es in der Altstadt auf dem Kopfsteinpflaster zugeht, wie es in Geschäften ist, ob man in Umkleidekabinen hereinkommt, ob da eine Tür hinter einem noch zugeht oder mir halb im Weg steht. Wie es ist, in den Bus einzusteigen oder am Bahnhof zu fahren“, führt die Lego-Oma aus.

Im Video: Lego Oma

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Lego-Oma sitzt selbst im Rollstuhl

Vor rund 30 Jahren ändert sich Ritas Leben Schlag auf Schlag. Sie gerät in einen schweren Verkehrsunfall und ist seither querschnittsgelähmt. 2019 dann die Idee: Sie baut ihre ersten Rampen aus Lego. Die Idee wird ein voller Erfolg! Rita wird mit Preisen ausgezeichnet – und auch der Traum von der eigenen Werkstatt ist nun erfüllt: Jeder, der gerne mitbauen möchte, kann in den Laden kommen und helfen: „Dass ich einfach fremde Leute reinholen kann und dass sie begeistert von der Sache sind, das ist das, was ich mir gewünscht habe.“

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Und die Hilfe nimmt die 67-Jährige bei den vielen Anfragen auch gerne an. Ob New York oder Korea: Die bunten Rampen sind weltweit gefragt. „Wenn ich unsere Warteliste jetzt erfüllen würde, dann wären die ganze Kiste mehr oder weniger leer“, sagt die 67-Jährige. Deshalb freut sie sich über jede Lego-Spende. Doch bei all den Anfragen ist ihr eines noch immer am wichtigsten: „Ich möchte nicht die Welt bebauen, aber ich möchte die Idee durch die Welt tragen. Und mit ihrem neuen Laden wird sie sicherlich noch viele Barrieren mit bunten Rampen beseitigen.