Viel Überhangware auf dem MarktGans ganz frisch? Wie ihr erkennt, ob euer Braten aus dem Vorjahr stammt

Keine Lust auf eine Retro-Gans?
Dann solltet ihr beim Kauf GANS genau hinschauen! Denn rund 5.000 Tonnen Gänsefleisch aus den Supermärkten stammen aus dem Vorjahr. Dafür ist die gefrostete Gänsekeule oft günstiger als die frische vom Fleischer. Aber ist es das wert? Oder merkt man der Gans am Ende gar nicht an, dass sie ein Jahr lang eingefroren war? Wir haben den Test gemacht! Auf welche Faktoren ihr achten solltet, an denen ihr gutes Fleisch erkennt, und ob man auch geschmackliche Unterschiede bemerken kann, zeigen wir euch im Video.

Große Mengen Altware aus dem vergangenen Jahr

Rund 80 Prozent der etwa 18.000 Tonnen Gänse, die bis Weihnachten über die Ladentheke gehen, stammen aus dem Ausland. Der Großteil wird aus Polen und Ungarn importiert. Der Verband schätzt, dass rund ein Drittel des importierten Gänsefleischs Altware aus dem Vorjahr ist.

„Von den 15.000 Tonnen ausländischen Gänsefleisch sind rund 5.000 Tonnen überhängig. Die Betriebe im Ausland verfügen über große Mengen Altware aus dem vergangenen Jahr. Die soll in diesem Jahr nun im Supermarkt platziert werden“, erklärte Verbandsgeschäftsführer Lorenz Eskildsen der Bild-Zeitung.

Um das Altfleisch noch verkaufen zu können, arbeiten die Händler jetzt mit Kampfpreisen.

„Teilweise werden diese Gänse im Großhandel für zwei Euro pro Kilo angeboten“, so Eskildsen. Das sei ein klares Indiz dafür, dass es große Mengen an Ware gebe, „die tiefgefroren aus dem Vorjahr kommt“.

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So erkennt ihr Gänse aus diesem Jahr

Tipp: Achtet besonders bei Angeboten und reduzierter Ware auf das Einfrierdatum, das seit Dezember 2014 EU-weit auf dem Etikett angegeben sein muss!

Weitere Anhaltspunkte über die Frische der Gans geben folgende Punkte:

  • Die Verpackung sollte keine Risse oder Löcher aufweisen, durch die Luft eindringen und das Fleisch verderben kann.

  • Große Eiskristalle im Inneren der Verpackung deuten darauf hin, dass die Kühlkette unterbrochen wurde. Das kann die Qualität des Fleisches beeinträchtigen.

  • Die Haut sollte eine gleichmäßige, rosa Farbe haben.

  • Das Fleisch sollte fest sein. Drückt leicht auf die Brust – sie sollte sich elastisch anfühlen und zurückfedern.

  • Eine frische Gans riecht neutral. Ein säuerlicher oder unangenehmer Geruch ist ein Warnsignal.

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Tiefgefrorenes Geflügel: Lange haltbar, aber...

Die Haltbarkeit von schockgefrorenem Geflügel ist sehr lang, wie das Deutsche Tiefkühlinstitut auf seiner Webseite schreibt. „Ist die Tiefkühlkette intakt, kann vor allem mageres Fleisch wie Geflügel in der Tiefkühltruhe bei mindestens -18°C praktisch nicht mehr verderben”, heißt es dort. Die Aktivität von Mikroorganismen komme bei dieser Temperatur vollständig zum Erliegen, Keime könnten das Fleisch nicht zersetzen.

Einzige Ausnahme, so das Institut: „Fettes Fleisch kann mit der Zeit ranzig werden und ist daher auch in tiefgekühltem Zustand nicht so lange haltbar wie mageres Fleisch.”

Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr bei TK-Schnitzel, TK-Ente und Co. in jedem Fall die Herstellerangaben bezüglich der Haltbarkeit berücksichtigen!

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Wie ist das bei euch?

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Gänse aus Deutschland frei von Tierquälerei

Gänse aus Polen und Ungarn werden oft in Intensivhaltung aufgezogen und erreichen innerhalb von zehn Wochen ihr Schlachtgewicht. Dies führe allerdings zu einem ungünstigen Fleisch-Fett-Verhältnis, erläutert das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft. In einigen Ländern wie Belgien, Ungarn, Frankreich, Bulgarien und Spanien ist außerdem die Zwangsmast zur Erzeugung von Stopfleber noch erlaubt. Auch das Lebendrupfen der Gänse, bei dem die Tiere erheblichen Stress erleiden, ist in Polen und Ungarn noch verbreitet.

In Deutschland ist weder die Zwangsmast noch das Lebendrupfen erlaubt. Gänsefleisch aus Deutschland ist teurer, da die Tiere länger heranwachsen und oft in Freilandhaltung leben.

Das Informationszentrum rät daher Verbrauchern, die sicherstellen möchten, dass die Tiere Auslauf hatten, auf Bezeichnungen wie „Freilandhaltung”, „bäuerliche Freilandhaltung” oder „Bio” zu achten. Diese Haltungsformen garantieren den Tieren Zugang zu Freiland und bei Bio-Betrieben sogar Zugang zu einem Gewässer. (mne/ija/vdü)