Neue Enthüllungen machen Ausmaß deutlichSkandal um Mineralwasser Nestlé – die große Quellwasser-Lüge
Der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestlé hat offenbar jahrelang verunreinigtes Quellwasser gefiltert und als „natürliches Mineralwasser” verkauft.
Obwohl den französischen Behörden der Betrug offenbar bekannt war, haben sie die Vorgänge gedeckt. Nun macht eine Recherche die Ausmaße des Skandals deutlich. Im Video seht ihr, was dahinter steckt und welche Marken betroffen sind.
Was als Mineralwasser verkauft werden darf, ist klar geregelt
In Deutschland ist klar geregelt, was als Mineralwasser bezeichnet und verkauft werden darf. So muss natürliches Mineralwasser aus tiefen unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen stammen. Es muss amtlich anerkannt und frei von Krankheitserregern sein. Abgefüllt wird es dabei direkt vor Ort.
Mineralwasser zeichnet sich zudem durch seinen typischen Gehalt an Mineralstoffen, Spurenelementen oder auch Kohlensäure aus. Die Zusammensetzung der Mineralien darf nicht verändert werden und sie müssen auf dem Etikett aufgeführt sein. Lediglich Schwefel, Eisen und Kohlensäure dürfen entzogen oder zugesetzt werden.
Diese Vorgaben der Mineral- und Tafelwasserverordnung sollen regeln, was als Mineralwasser verkauft werden darf und was nicht. Doch genau dagegen soll der weltgrößte Lebensmittelkonzern über Jahre verstoßen haben: Nestlé nutzt offenbar bereits seit Jahrzehnten illegale Filtermethoden, um Wasser aus verunreinigten Quellen als Mineralwasser verkaufen zu können.
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Betrug beläuft sich auf eine Summe von drei Milliarden Euro
Schon Anfang 2024 berichtete die französische Zeitung Le Monde, Nestlé habe das für Mineralwasser verwendete Quellwasser auf illegale Weise desinfiziert. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch reichte daraufhin eine Klage gegen Nestlé ein. Eine neue Recherche der unabhängigen französischen Rechercheplattform Mediapart macht jetzt das Ausmaß des Skandals deutlich:
Das französische Unternehmen soll Wasser, das mit Fäkalien, Keimen wie Escherichia Coli oder Pestiziden verunreinigt ist, schon seit den 1990er Jahren filtern und als „natürliches Mineralwasser“ verkaufen. Und das, ohne die Verbraucherinnen und Verbraucher zu informieren. In den vergangenen 15 Jahren habe sich der Betrug auf eine Summe von drei Milliarden Euro belaufen. Denn das gefilterte Wasser hätte eigentlich als Tafelwasser - und somit zu einem deutlich niedrigeren Preis - verkauft werden müssen.
Wie Recherchen von Le Monde ergaben, wusste die französische Regierung bereits seit 2021 über die Methoden von Nestlé Bescheid. Zudem wies die französische Lebensmittelüberwachung schon Anfang des Jahres auf mögliche Gesundheitsrisiken hin. Erst jetzt ordneten die Behörden in Frankreich laut Foodwatch an, tausende Paletten des Nestlé-Wassers Perrier zu vernichtet, da beispielsweise Bakterien oder Pestizidrückstände im Produkt nicht ausgeschlossen werden können. (nri)
































