Top-Mahlwerk für knapp 40 EuroMahl-Zeit! Elektrische Kaffeemühlen um 50 Euro im RTL-Test – Testsieger liefert Kaffeepulver vom Feinsten

Fünf Elektrische Kaffemühlen stehen auf einer Küchentheke nebeneinander.
Welche mahlt am besten? Fünf Kaffeemühlen um 50 Euro zeigen im RTL-Test, was sie draufhaben.
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Der Duft von frisch gemahlenem Kaffee: unschlagbar!
Aber schon nach wenigen Minuten geht das Aroma flöten. Wer köstlichen Kaffee möchte, sollte seine Bohnen also immer frisch mit der Kaffeemühle mahlen. Kaffee-Nerds blättern viele Hunderter für so ein Gerät hin. Ob auch günstige Geräte feinstes Kaffeepulver abliefern, teste ich an fünf elektrischen Mühlen für jeweils etwa 50 Euro. Der Testsieger mahlt so gut, dass meine bisherige Kaffeemühle sofort rausfliegt.

Elektrische Kaffeemühlen: Diese unterschiedlichen Modelle gibt es

Bei Kaffeemaschinen mit Kegelmahlwerk werden die Kaffeebohnen zwischen einem rotierenden, konischen Kegel und der Außenwand zermahlen. Der Mahlgrad wird durch den Abstand zwischen Kegel und Wand eingestellt. Bei Maschinen mit Scheibenmahlwerk werden die Bohnen zwischen zwei aufeinanderliegenden, leicht gewölbten Mahlscheiben gemahlen. Eine Scheibe rotiert, die andere ist fest. Kaffeemühlen mit Edelstahlklingen wiederum arbeiten mit rotierenden Messern, die die Bohnen zerschneiden. Diese Modelle sind meist sehr günstig, aber liefern oft kein sehr fein gemahlenes Pulver. Dafür könnt ihr damit zum Beispiel Nüsse oder Kräuter gut häckseln.

Diese elektrischen Kaffeemühlen habe ich getestet

Ich wollte herausfinden, ob ich auch mit günstigen elektrischen Kaffeemühlen „gutes” Kaffeepulver herstellen kann. Was „gut” genau heißt in dem Fall, könnt ihr weiter unten bei den Testkriterien lesen. Kaffeemühlen für um die 50 Euro unterscheiden sich vor allem im Mahlwerk (Schlagmesser vs. Kegelmahlwerk und Scheibenmahlwerk), der Einstellbarkeit des Mahlgrads und in der Lautstärke.

Das sind die Kaffeemühlen aus meinem Test:

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So habe ich die elektrischen Kaffeemühlen getestet

Für meinen Test mit fünf günstigen elektrischen Kaffeemühlen habe ich mich auf diese Testkriterien fokussiert:

  • Wie gleichmäßig wird das Mahlergebnis? Für den Kaffeegeschmack das wichtigste Kriterium. Wenn die Partikel im Mahlgut gleich groß sind, kann das Wasser überall ähnlich schnell durchströmen und extrahieren. Ich teste jeweils den Mahlgrad fein (Espresso), mittel (Filterkaffee) und grob (French Press).

  • Wie fein wird Espressopulver in der feinsten Einstellung? Für Espresso ist es wichtig, dass das Kaffeepulver möglichst fein wird. Und das ohne „Fines”, also den Staub. Der hat negative Auswirkung auf den Geschmack.

  • Wie einfach kann ich Mahlgrad und Portionsgröße einstellen? Dafür schaue ich mir alle Rädchen, Schalter und Knöpfe an. Wie gut lassen sich die einzelnen Positionen einstellen?

  • Wie laut ist die Kaffeemühle? Mit einer Dezibel-App auf dem iPhone messe ich in 20 Zentimetern Abstand zum Gerät die Lautstärke bei einer Portion Kaffeebohnen mit mittlerer Pulverstärke.

Mein Testsieger: Elektrische Kaffeemühle Shardor Burr Coffee Grinder, 42,49 Euro

Die Shardor Kaffeemühle hat mich von allen Geräten am meisten überzeugt. Zugegeben: An die LED-Zeitanzeige musste ich ich erst gewöhnen. Hier wird nämlich nicht die Tassenanzahl, sondern die Mahlzeit ausgewählt. Ich nehme 5 Sekunden für meine Testportionen und lande damit bei circa zwei Tassen. Ich finde es durchaus sinnvoll, hier nach Mahldauer und nicht nach Tassenzahl zu gehen. Jeder mag ja seinen Kaffee doch unterschiedlich stark. Einmal die richtige Dauer gefunden, macht der Mahlvorgang Spaß: Die LED-Anzeige zählt runter. Das macht es auf gewisse Weise unterhaltsam zu warten. Für den Mahlgrad gibt es einen Drehschalter rechts am Gerät. Zwischen 1 und 25 kann ich wählen. Und zusätzlich hilft jeweils ein beschrifteter Bereich (Espresso, Drip für Filterkaffee und French Press).

Die LED-Anzeige zeigt die Mahldauer in Sekunden an der Shardor Kaffeemühle.
Mahlen nach Zahlen: Die LED-Anzeige zeigt die Mahldauer in Sekunden.
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Alle Mahlstärken schafft die Shardor Kaffeemühle gut, gleichförmig und unterschiedlich fein.

Beim Espressopulver gibt es einen Aha-Moment. Ich teste mit zwei Fingern, wie fein das Kaffeemehl geworden ist. Und hier merke ich deutlich, dass es feiner ist als bei den Vergleichsmaschinen aus meinem Test. Es fühlt sich an wie ganz feiner Puderzucker-Sand an einem Traumstrand. Außer Konkurrenz muss meine bisherige elektrische Kaffeemühle antreten. Ich will wissen, wie fein sie mahlen kann. Das Ergebnis seht ihr hier im Foto. Links sind deutlich gröbere Stückchen und unterschiedlich große Partikel zu erkennen. Konsequenz: Die alte Kaffeemühle fliegt raus!

Nahaufnahme Espressopulver Shardor Kaffeemühle.
Feines Pülverchen: links das Espressopulver aus meiner alten Kaffeemühle, rechts aus der Shardor Kaffeemühle.
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Zwar bin ich ohnehin schon von der Shardor Kaffeemühle überzeugt. Der Dezibel-Test zeigt zusätzlich, dass die Mühle die leiseste in meinem Test ist. Mit 72 Dezibel bei mittlerer Mahlstufe verweist sie die anderen Maschine auf die Plätze.

Technische Daten der Shardor Burr Coffee Grinder Kaffeemühle

  • Maße: 16,5L x 12,7B x 24,6H cm

  • Scheibenmahlwerk

  • Material: Kunststoff

  • 200 Watt

  • 2-14 Tassen

  • 25 Mahlgradstufen

Fazit zur Shardor Kaffeemühle: Das feinste Espressopulver und die geringste Lautstärke. Der Testsieger punktet in mehreren Kategorien.

Elektrische Kaffeemühle WMF Stelio Edition, 55,99 Euro

Bei der Kaffeemühle von WMF kann ich den Mahlgrad an dem seitlich angebrachten Rädchen einstellen. Neun unterschiedlich dicke Punkte stehen für fein bis grob. Innerhalb dieser Einteilung gibt es aber noch weitere Stufen, insgesamt 17. Etwas hilfreicher wäre es, wenn zusätzlich noch die Mahlgrade für Espresso, Filterkaffee oder French Press gekennzeichnet wären. Die einzelnen Stufen kann ich einfach einstellen. Nur die feinste Stufe will der Regler nicht auf Anhieb ansteuern. Er rutscht zurück auf den zweitgrößten Punkt. Nach einigen Anläufen klappt es aber. Die Portionsgröße kann ich mit einem leichtgängigen Drehschalter ohne Einrasten auswählen. Ein angenehmes „Klackergeräusch” begleitet die einzelnen Stufen.

Nahaufnahme der Elektrische Kaffeemühle von WMF mit Fokus auf dem Regler für den Mahlgrad.
Neun unterschiedlich große Punkte zeigen bei der WMF Kaffeemühle den Mahlgrad an.
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Die elektrische Kaffeemühle von WMF liefert zuverlässig ab. In allen drei Durchgängen und allen drei Pulverstärken sind die einzelnen Partikel sehr gleichmäßig. Das feine Espressopulver ist komplett ohne Fines, also Staub. Zwischen zwei Fingern spüre ich ein nur leichtes Sandkorngefühl.

WMF Espresso.jpg
Gleichmäßig und ohne Staubpartikel: Die WMF Kaffeemühle mahlt gut.

Beim mittleren Mahlgrad lasse ich die Dezibel-App mithören: Mit 80 Dezibel ist die Kaffeemühle von WMF die lauteste in meinem Test.

Technische Daten der WMF Stelio Kaffeemühle

  • Maße: 18L x 13B x 23H cm

  • Scheibenmahlwerk

  • Material: Cromagan Edelstahl

  • 110 Watt

  • 2 - 10 Tassen

  • 17 Mahlgradstufen

Fazit zur WMF Stelio Kaffeemühle: Das Gerät liefert solide ab. Die hochwertige Cromagan-Optik ist ein Pluspunkt - war aber kein Testkriterium.

Kaffeemühle Tchibo Electric Coffee Grinder, 49,99 Euro

Auf WMF folgt Tchibo. Bei diesem Gerät kann ich den Mahlgrad oben am Behälter einstellen. Das finde ich im Vergleich zu den Drehreglern aufwändiger. Die Beschriftung ist aber gut gelungen: Unterschiedlich große Punkte und zusätzliche Symbole für Espresso, Filterkaffee und Stempelkanne machen es leicht, die richtige Stufe zu wählen.

Die Portionsgröße kann ich an einem vorne angebrachten Regler einstellen. Der ist sehr leichtgängig, rastet nicht ein und macht kein Geräusch. Etwas vorteilhafter fände ich eine fester einzustellende Portionsgröße. Dieser Regler verschiebt sich extrem leicht.

Nahaufnahme des Behälters der Tchibo elektrischen Kaffeemühle.
Für den Mahlgrad muss ich bei der Tchibo Kaffeemühle den ganzen Behälter drehen.
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Das Mahlergebnis ist in allen Partikelgrößen (von Espresso bis French Press) anstandslos gleichmäßig. Das Espressopulver ist fein und völlig staubfrei.

Nahaufnahme des Espressopulvers der Tchibo Kaffeemühle auf einem Teller.
Sehr gleichmäßig Partikel und keine Fines beim Espressopulver der Tchibo Kaffeemühle.
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Mit 76 Dezibel mahlt die Kaffeemühle von Tchibo deutlich leiser als die von WMF. Unnötig finde ich aber den Piepston am Ende.

Technische Daten des Tchibo Electric Coffee Grinder

  • Maße: 17L x 10B x 28,5H cm

  • Kegelmahlwerk

  • Material: Pulverbeschichtet

  • 160 Watt

  • bis 12 Tassen

  • 26 Mahlgradstufen

Fazit zur Tchibo Kaffeemühle: Am Mahlergebnis gibt es nichts auszusetzen. Wen die etwas umständlichere Bedienung nicht stört, bekommt mit der Maschine ein solides Gerät.

Elektrische Kaffeemühle La Moustache Burr Coffee Grinder, 41,70 Euro

Auf den ersten Blick befürchte ich, mit der La Moustache Kaffeemühle einen Doppelgänger erwischt zu haben. Sie sieht nämlich exakt genauso aus wie die Shardor Kaffeemühle. Allerdings hat sie wohl ein anderes Innenleben. Laut Herstellerangabe häckselt sie die Bohnen mit Edelstahlklingen. Die konnte ich zwar nicht entdecken. Vermute aber, dass sie zumindest ein anderes Mahlwerk als die Shador hat, da das Ergebnis schlechter ausfällt.

Mahlgrad und Portionsgröße stelle ich nach dem gleichen Prinzip ein wie bei der Mühle von Shardor. LED-Anzeige und Drehregler funktionieren exakt und zuverlässig.

Beim Mahlgut in der mittleren Einstellung bekomme ich Pulver mit zum Teil ungleichmäßig großen Partikeln. Die könnt ihr erkennen, wenn ihr auf die Mitte des Pulverhaufens schaut (die seitlich versprengten Teile sehen okay aus)

Ungleich große Partikel bei mittelgroßer Einstellung bei der La Moustache Kaffeemühle.
Ungleich große Partikel bei mittelgroßer Einstellung liefert die La Moustache Mühle.
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Beim Espressopulver fällt die La Moustache Kaffeemühle deutlich gegenüber der von Shardor ab. Da hat das Puderzucker-Ergebnis einfach Maßstäbe gesetzt. Auf dem Foto könnt ihr erkennen, wie grob und auch unterschiedlich groß die Partikel sind.

Das Espressopulver der La Moustache Kaffeemühle in Nahaufnahme auf einem Teller.
Deutlich gröber als beim Testsieger Shardor: Das Espressopulver der La Moustache Kaffeemühle.
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Beim Lautstärke-Test schneidet die Kaffeemühle von La Moustache gut ab. Mit 74 Dezibel gehört sie zu den leiseren Maschinen.

Technische Daten des La Moustache Burr Coffee Grinder

  • Maße: 16L x 9,9B x 24H cm

  • Mahlwerk: Edelstahlklingen

  • Material: Edelstahl

  • 200 Watt

  • 100 g Behälter f gemahlenen Kaffee

  • 25 Mahlgradstufen

  • LED-Anzeige für Mahlgrad

Fazit zur La Moustache Kaffeemühle: Für den vergleichbaren Preis würde ich zur „Schwester” Shardor raten.

Elektrische Kaffeemühle Caso Barista Crema, 39,99 Euro

Das günstigste Gerät aus meinem Test kommt mit schlichten, funktionalen Drehreglern daher. Die funktionieren anstandslos. Auch die Beschriftung zur Mahlgradeinstellung ist hilfreich und zeigt die Bereiche für Espresso, Drip (Filter) und French Press.

Drehschalter an der Caso Kaffeemühle im Close-up.
Einfach und gut: Drehschalter an der Caso Kaffeemühle.
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Beim Mahlergebnis kann die Caso Kaffeemühle nicht mit den Vergleichsgeräten mithalten. Die Partikel sind in allen Mahlgrad-Einstellungen und bei jedem Durchlauf unterschiedlich groß.

Unterschiedlich große Partikel bei der Caso Kaffeemühle im mittleren Mahlgrad.
Unterschiedlich große Partikel bei der Caso Kaffeemühle im mittleren Mahlgrad.
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Auch das Espressopulver kann so gar nicht mit den teilweise sehr feinen Pülverchen der Vorgänger mithalten. Deutlich größere Partikel fallen ins Auge.

Mit 78 Dezibel beim mittleren Mahlgrad kann die Caso Kaffeemühle auch in Sachen Lautstärke nicht ganz mithalten.

Technische Daten der Caso Barista Crema Kaffeemühle

  • Maße: 18L x 13B x 25H cm

  • Scheibenmahlwerk

  • Material: Edelstahl

  • 150 Watt

  • 140 g Behälter f gemahlenen Kaffee

  • 18 Mahlgradstufen

Fazit zur Caso Barista Kaffeemühle: Obwohl sie preislich reizvoll ist, fällt die Caso Kaffeemühle im Ergebnis im Vergleich zu den anderen Testgeräten ab.

Kaffee mit der Kaffeemühle frisch mahlen: Warum es sich lohnt

Kaffee soll wach machen, na klar. Aber der halbe Spaß ist doch der köstliche Kaffeeduft. Das tolle Röstaroma steckt in den (möglichst frisch) gerösteten ganzen Bohnen. Je nach Helligkeitsgrad mit Geschmacksnoten von blumig, fruchtig, zitrusartig über nussig bis zu schokoladig. Es lohnt sich, diese köstlichen Aromen ans Tageslicht zu holen. Frisch gemahlen kommt das komplette Aroma wieder raus.

Im Video: Wie Kaffee gegen Diabetes Typ2 wirkt

Wie fein sollte Kaffee in der elektrischen Kaffeemühle gemahlen sein?

Je kürzer euer frisch gemahlenes Kaffeepulver mit dem Wasser Kontakt hat, desto feiner sollte es sein. Für Espresso also super fein, denn da wird das kochende Wasser ja nur durchgejagt. Beim Filterkaffee aus der Maschine sollte das Pulver mittelgrob sein. Und bei der French Press zum Runterdrücken möglichst grob. In etwa wie grobes Meersalz. Bei so einer Stempelkanne bleibt der gemahlene Kaffee um die vier Minuten im Wasser.

Lese-Tipp: French Press Kaffeebereiter im RTL-Test

Kaffee richtig zubereiten: So holt ihr das beste Aroma raus

  • Frisch geröstete Bohnen verwenden

  • Richtig dosieren: 7–9 Gramm pro Tasse.

  • Weiches oder gefiltertes Wasser verwenden

  • Wassertemperatur zwischen 90 und 96°C einstellen (zu heiß macht Kaffee bitter)

  • Richtige Brühzeit wählen: Filterkaffee: 4–6 Minuten, Espresso: 20–35 Sekunden, French Press: 4 Minuten

  • Den richtigen Mahlgrad einstellen - ist entscheidend für die optimale Extraktion der Aromen

  • Papierfilter vor dem Gebrauch mit heißem Wasser durchspülen

  • Tassen und Kannen vorwärmen

  • Kaffeemaschinen, Kannen und Mühlen regelmäßig reinigen

Ganz sicher lohnt es sich, mit einer „guten” (siehe oben) elektrischen Kaffeemühle das eigene Kaffeepulver zu mahlen. Den Unterschied zu fertig gemahlenem Kaffee werdet ihr merken. Und was meinen Test angeht: Ich habe mein neues Modell gefunden.

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