Drei günstige Modelle im Praxistest Mit diesem E-Scooter seid ihr am sichersten unterwegs

Auf zwei heißen Reifen ab ins neue Jahr?
E-Scooter erfreuen sich extremer Beliebtheit, längst prägen die schnellen Flitzer mit zwei Rädern deutschlandweit das Stadtbild - eine Tatsache, die sich allerdings auch in den Unfallstatistiken bemerkbar macht. Wir wollen wissen: Wie sicher sind die günstigen Modelle wirklich und worauf sollte man beim Kauf unbedingt achten? Für unseren Test stellen wir drei E-Scooter mit Straßenzulassung auf die Probe.

So testen wir die E-Scooter

Unser E-Scooter-Experte Sebastian Awitsch nimmt Bremsen, Reifen und Akku genau unter die Lupe. Anschließend geht’s auf den Übungsplatz: Wie verhalten sich die Scooter auf nasser, glatter Fahrbahn – was passiert beim Bremsen, wenn Feuchtigkeit den Weg rutschig werden lässt oder sogar noch nasses Laub die Bedingungen erschwert? Wie viel Grip die jeweiligen Roller haben, testet für uns Skater Majid. Die Teststrecke ist knapp 50 Meter lang, beim letzten Hütchen wird vollgebremst.

Die E-Scooter im Test

Alle drei Roller sind mit Bremsen, Licht, Display und App-Funktion ausgestattet. Der Xiaomi Roller hat zudem einen Diebstahlschutz: Er piept so lange, bis sein Nutzer ihn mit der App koppelt. Auch hier gilt: Angebote vergleichen lohnt sich, die Preise für E-Scooter können saisonbedingt stark schwanken.

Lese-Tipp: E-Scooter im Vergleich: Welcher eignet sich für wen?

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Testsieger: der Xiaomi Scooter Elite E-Scooter

Von den drei E-Scootern im Test macht der Xiaomi-Roller den stabilsten Eindruck, der Lenker ist hoch und breit angelegt und besitzt an den Enden integrierte Blinklichter. Die Reifen sind mit Luft gefüllt, was wegen der Dämpfung für ein besseres Fahrgefühl sorge, erklärt der Experte. Allerdings bestünde bei Luftreifen auch immer die Gefahr, sich einen Platten zu fahren. Bei allen drei Strecken messen wir mit dem Xiaomi-Roller den jeweils kürzesten Bremsweg: Auf trockener Strecke kommt der Scooter nach 3,43 Metern zum Stehen - da die Reifen größer sind und durch ihre Luftfüllung besseren Halt bieten, fühlt sich unser Tester Majid hier auch sicherer als auf den anderen beiden Rollern. Doch was passiert, wenn wir den Boden nass machen? In diesem Fall erhöht sich der Bremsweg lediglich um 20 Zentimeter – ein guter Wert! Kommt noch erschwerend nasses Laub dazu, liegt dieser Wert hier bei 35 Zentimetern.

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Acer ES Series 1 Advance, ca. 200 Euro

Im Gegensatz zum Xiaomi-Roller hat der Acer-Scooter deutlich kleinere Reifen aus Vollgummi - das bedeutet Abstriche in Sachen Halt und Fahrkomfort, wie Experte Sebastian Awitsch erklärt. Das Bremsen auf trockener Straße funktioniert hier aber richtig gut, nach genau vier Metern steht der Roller, unser Tester fühlt sich "sicher". Ist der Weg feucht und die Bedingungen damit schlechter, verlängert sich der Bremsweg hier um 35 Zentimeter, bei nassem Laub steht der Roller nach 80 Zentimetern – nicht perfekt, aber doch deutlich besser als beim dritten Roller im Test.

Acezozla E-Scooter W4, knapp 220 Euro

Der E-Scooter von Acezozla fährt mit Wabenreifen aus Vollgummi - die Waben hätten "noch eine geringere Dämpfungseigenschaft" als die Vollgummireifen des Acer-Rollers, so der Experte. Der Bremsweg überzeugt hier wenig, erst nach 5,65 Metern bleibt der Scooter auf trockenem Grund stehen. "Deutlich zu lang", urteilt der Experte. Bei allen drei E-Scootern wird der Bremsweg auf nassem Boden länger, doch das Modell von Acezozla braucht fast einen Meter mehr, bis es zum Stehen kommt. Noch schlechter wird der Wert bei nassem Laub: Hier kommt der Roller erst nach 2,04 Metern zum Stehen: „Oha, da bin ich schon tot", stellt unser Tester Majid fest.

Fazit

Unser Fazit: Wer in Sachen E-Scooter wirklich auf Nummer sicher gehen will, der sollte beim Kauf etwas mehr Geld in die Hand nehmen – Xiaomi macht in unserem Test entsprechend das Rennen, auch wenn das günstigere Acer-Modell durchaus zufriedenstellend abschneidet. Außerdem wichtig: Wer im Internet bestellt, sollte immer darauf achten, dass das Modell eine Straßenzulassung besitzt, also in Deutschland überhaupt gefahren werden darf. Besonders im Web gebe es viele Anbieter, die Scooter auch ohne diese Zulassung verkaufen würden, weiß unser Experte. In solchen Fällen würde dann im Text stehen, dass entsprechende Roller "nur auf Privatgelände benutzt werden dürfen". (bbo)

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