Ein Drittel der Deutschen leidet an psychischer ErkrankungWie kommt man schneller an einen Therapieplatz?

Unsichere Zeiten machen uns krank!
Psychische Erkrankungen finden immer mehr den Weg raus aus der Tabuzone und der Stigmatisierung. Immer mehr Menschen sprechen offen darüber, psychisch krank zu sein. Doch wie kommt man schnell an die Hilfe, die man benötigt?
34 Prozent der Deutschen sind psychisch erkrankt
Zum fünften Mal in Folge hat die AXA-Versicherung den sogenannten Mental Health Report veröffentlicht. Und der fördert erschreckende Zahlen zutage: „34 Prozent der Deutschen sagen, dass sie aktuell unter einer psychischen Erkrankung [Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen oder andere psychische Erkrankungen] leiden”, heißt es in der Veröffentlichung. Das seien immerhin drei Prozentpunkte mehr als noch im vergangenen Jahr.
Außerdem habe man im Rahmen der Umfrage, an der 2.000 Personen zwischen 18 und 75 Jahren teilgenommen haben, herausgefunden, dass zum einen „junge Menschen immer stärker betroffen” seien und dass sich zum anderen Frauen „deutlich häufiger als betroffen” beschreiben als Männer. „Unter den 18- bis 24-Jährigen sagen 54 Prozent, sie seien aktuell psychisch erkrankt” und 37 Prozent der Frauen tätigen laut Veröffentlichung über sich selbst diese Aussage. Bei den Männern seien es 31 Prozent der Befragten gewesen.
Insbesondere die Ungewissheit vor der Zukunft und die Angst, den Job zu verlieren, haben laut AXA einen großen Einfluss auf das emotionale Wohlbefinden der Deutschen.
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Umfrage zeigt: Immer mehr Menschen gehen zum Psychologen
Doch mit ihrer Umfrage stellt die Versicherung auch eine positive Entwicklung fest: Immer mehr Menschen suchen sich professionelle Hilfe. 53 Prozent der Betroffenen geben demnach an, „dass ihre psychische Erkrankung professionell behandelt wird”. Im vergangenen Jahr seien es 51 Prozent gewesen.
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Doch auch wenn sich viele Menschen mittlerweile nicht mehr dafür schämen, sich eine psychische Schwäche einzugestehen und sich Hilfe zu suchen: Oft ist der Weg zur Hilfe lang und beschwerlich. Wartezeiten bei Psychologen betragen oft mehrere Monate, wenn man denn überhaupt einen Therapeuten findet, der noch neue Patienten aufnimmt.
Auf RTL-Nachfrage verrät die AXA jedoch drei Tipps, mit denen ihr schneller die Hilfe bekommen könnt, die ihr benötigt.
Wie kommt man schnell an einen Termin beim Psychologen?
Tipp: Nutzt den Terminservice eurer Krankenkasse oder Krankenversicherung. Wie die AXA erklärt, bieten die meisten Kassen und Versicherer ihren Kunden Unterstützung bei der Terminvereinbarung.
Tipp: Informiert euch über die Unterstützungsangebote eures Arbeitgebers. „Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden sogenannte Employee Assistance Dienstleistungen an, zu denen auch eine psychologische Beratung bzw. Hilfe bei der Therapieplatzsuche gehören kann.”
Tipp: Fragt eure Krankenkasse oder euren Krankenversicherer nach Angeboten zur Überbrückung der Wartezeit und nach Alternativen, wie z. B. Videosprechstunden oder Onlineangebote.