Miriam Höller hat Angst, auch ihren Roland Trettl zu verlieren

Psychologe verrät, wie man Verlustangst besiegen kann

Manchmal sieht man Menschen ihre Behinderung nicht an
Was macht Verlustangst mit einem Menschen? Ein Psychologe weiß, was hilft. (Symbolbild)
picture alliance / Zoonar / Dmitrii Marchenko

Bitte, lass mich nicht allein!
Wer unter Verlustängsten leidet, fürchtet sich genau davor: Allein gelassen zu werden. Auch Miriam Höller kennt dieses Gefühl. Nach dem Tod ihres Ehemannes 2016, hat sie ihr Herz nun an Moderator Roland Trettl verloren und sagt ganz offen: Sie hat Angst davor, dass diese neue Liebe ebenfalls ein plötzliches Ende findet. Doch was kann man gegen solche Ängste tun?

Model Miriam Höller über neue Beziehung: „Da schwingt natürlich auch Angst mit”

Es ist eine bittersüße Situation, in der sich Model Miriam Höller (37) aktuell befindet. Nach dem unerwarteten Tod ihres Mannes 2016, hat sie nun ihre Beziehung zu Moderator Roland Trettl (53) öffentlich gemacht. Auf einem Instagram-Foto des Moderatoren sehen die beiden überglücklich zusammen auch.

Doch für Höller geht damit auch eine Angst einher: „Da schwingt natürlich auch Angst mit, dass ich mir wieder etwas aufbaue und es dann erneut kaputtgeht“, schreibt sie in ihrem neuen Buch „Das Leben ist ungerecht: Und das ist gut so“.

„Verlustangst kann durch eine Vielzahl von Erfahrungen entstehen, nicht nur durch extreme Traumata“, erklärt Psychologe Michael Thiel im RTL-Gespräch. Meist habe sie ihren Ursprung in der frühen Kindheit und in Bezug auf die primären Bezugspersonen. Heißt, Ursachen für diese Verlustängste können frühe Trennungserfahrungen sein, zum Beispiel durch die Scheidung der Eltern. Aber auch der plötzliche Verlust eines nahestehenden Menschen oder negative Beziehungserfahrungen in der Jugend haben Einfluss auf spätere Beziehungen.

Emotional wie körperlich: So können sich Verlustängste äußern

RTL spricht mit Psychologe Michael Thiel über ein sensibles Thema.
Psychologe Michael Thiel erklärt, was Verlustängste sind und was Betroffene dagegen tun können.
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Treten solche Ereignisse in der Kindheit öfter auf, können Verlustängste sogar chronisch werden! „Diese Ängste können sich unbehandelt ein Leben lang halten und damit immer wieder Beziehungen belasten”, sagt Thiel deutlich.

Dann äußert sich die Verlustangst zum Beispiel durch emotionale Symptome wie Eifersucht oder der Angst vorm Alleinsein. Die Betroffenen können laut Thiel aber auch Herzrasen und Magenprobleme entwickeln. Oder die Furcht äußert sich in zwanghaften Verhaltensweisen, indem Betroffene aus Angst vor Ablehnung Konflikte vermeiden.

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Das könnt ihr gegen Verlustängste tun

Die gute Nachricht ist aber, dass man etwas gegen Verlustängste machen kann. Thiel empfiehlt: „Verstehen, woher die Angst kommt und dann gezielt dagegen angehen.“ Man könnte zum Beispiel ein Beziehungstagebuch führen und darin notieren, in welchen Situationen und mit welchen Gedanken die Verlustangst auftreten. Immer mit der Frage im Hinterkopf: „Was waren also die Auslöser und wie kann ich beim nächsten Mal realistisch dagegen angehen?“

Im nächsten Schritt sollten Betroffene ihrem Partner gegenüber offen sein und ihre Ängste kommunizieren, statt sie zu unterdrücken. Das helfe, um die innere Sicherheit zu stärken - genauso wie Freundschaften im Allgemeinen oder auch ein Hobby.

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In akuten Angstsituationen helfen übrigens Meditation, Atemübungen und Sport, um die Furcht zu regulieren, so der Experte. Allerdings ändern die nichts gegen das grundlegende Problem der Verlustangst. „Besonders bei chronischer Verlustangst sind Therapien und professionelle Hilfe hilfreich“, sagt er. Da seien psychologische Psychotherapeuten und Ärzte die richtigen Ansprechpartner, aber auch ausgebildete Paartherapeuten oder Selbsthilfegruppen.

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Habt ihr Verlustängste? Findet es heraus!

Ihr befürchtet, ebenfalls unter Verlustängsten zu leiden? Das könnt ihr mit folgenden Fragen von Psychologe Thiel selbst herausfinden:

  1. Habe ich oft Angst, dass mein Partner mich verlassen könnte, auch wenn es keinen konkreten Anlass gibt?

  2. Fühle ich mich emotional stark abhängig von meinem Partner?

  3. Vermeide ich es, meine eigenen Bedürfnisse klar zu äußern, aus Angst, den anderen zu verlieren?

  4. Habe ich Schwierigkeiten, Vertrauen aufzubauen?

  5. Kann ich schlecht allein sein?

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„Manchmal reichen kleine, aber wiederkehrende Erlebnisse, die ein tiefes Gefühl der Unsicherheit, ein mangelndes Selbstwertgefühl und schließlich die Angst vor Zurückweisung hinterlassen”, fasst Thiel abschließend zusammen. Allein findet man da nur schwer wieder heraus. Solltet ihr also selbst betroffen sein, redet mit einer euch nahestehenden Person oder holt euch professionelle Hilfe.