Tierärztin Doc Polly klärt aufWoran erkenne ich, ob mein Hund genug trinkt?
Genug, zu wenig oder doch zu viel?
Bei der Frage, ob der eigene Hund genug zu trinken bekommt, stoßen viele Frauchen und Herrchen an ihre Grenzen. Schließlich kann man das Tier nicht den ganzen Tag überwachen, um zu schauen, ob es zum Wassernapf läuft oder nicht. Tierärztin Dr. Tanja Pollmüller, alias Doc Polly, klärt auf, wie viel Wasser ein Hund jeden Tag wirklich braucht und welche Warnzeichen ihr nicht ignorieren solltet.
Welches Wasser ist für meinen Hund geeignet?
Die meisten Hundehalter machen kurzen Prozess: Der eigene Hund bekommt in der Regel einfach Leitungswasser. Das ist auch generell die richtige Wahl. Bei sehr jungen, alten oder kranken Hunden solltet ihr aber gerade im Ausland aufpassen und dort im Zweifelsfall auf gefiltertes Leitungswasser setzen. Denn hier sind die Standards der Wasserqualität oft niedriger als in Deutschland. Bei einem gesunden Hund müsst ihr euch aber keine Sorgen machen.
Was ihr hingegen auf jeden Fall vermeiden solltet: Dass euer Hund Wasser aus Pfützen trinkt. Das kann nämlich Keime oder Parasiten enthalten.
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Wie viel Wasser sollte ein Hund täglich trinken?
Grundsätzlich fragen sich viele Hundehalter aber: Wie viel (sauberes) Wasser benötigt mein Hund überhaupt täglich? Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Generell gilt folgende Faustregel: Ein Hund sollte etwa 50 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag trinken. Das hängt aber auch vom Alter, Aktivitätslevel, der Ernährung und dem Wetter ab.
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Als groben Richtwert könnt ihr euch aber an die Faustregel halten. Das bedeutet: Bei einem sechs Kilogramm schweren Dackel sollte euer Hund circa 300 Milliliter Wasser täglich zu sich nehmen. Ein 30 Kilogramm schwerer Golden Retriever sollte hingegen schon deutlich über einen Liter Wasser pro Tag kommen und eher 1,5 Liter trinken. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann also einfach das Wasser morgens abmessen und dann schauen, wie der Hund damit auskommt.
Ist der Napf schon mittags leer, kann es sein, dass euer Hund eine ernsthafte Krankheit wie Diabetes oder Nierenprobleme hat. Eine übermäßige Wasseraufnahme (Polydipsie) kann im Extremfall sogar zu einer Wasservergiftung (Hyponatriämie) führen. Das ist vor allem dann eine Gefahr, wenn euer Hund in sehr kurzer Zeit große Mengen trinkt.
Ist der Napf abends hingegen noch voll, trinkt euer Hund möglicherweise zu wenig. Woran ihr das auch beim Hund selbst erkennen könnt, seht ihr oben im Video.